München Marx und Bedford-Strohm appellieren: Einander beistehen

Einen Tag vor Heiligabend haben Bayerns oberste Kirchenmänner Worte der Hoffnung und des Dankes an die Menschen im Land gerichtet. Die ökumenische Weihnachtsbotschaft von Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wurde am Donnerstag verbreitet. Bedford-Strohm feierte zudem einen Gottesdienst in der JVA München-Stadelheim.
Der evangelische Landesbischof sprach von einem "angespannten, nervösen Weihnachten" angesichts der Pandemie. Die kontroversen Diskussionen über das Impfen hätten zu Rissen "bis in die Familien hinein" geführt. Gerade in dieser Lage sei die Weihnachtsbotschaft wichtig: "Denn Gott wird Mensch und gibt uns diese Liebe, diesen Respekt und die Achtung vor den Anderen ins Herz." Das mache es möglich, "auch bei unterschiedlichen Meinungen miteinander zu reden, einander zu sehen, einander beizustehen".
Dass Gott Mensch wird, sei "eine ungeheure Hoffnungsbotschaft", sagte Bedford-Strohm. Und Kardinal Marx betonte: "Wenn Gott Mensch geworden ist, dann ist es gut, ein Mensch zu sein. Dann haben wir einen Zuspruch, dann ist es auch gut, unser Leben anzugehen, auch in dieser schwierigen Zeit, weil wir nicht allein sind."
Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, dankte allen, "die sich jetzt gerade in dieser weihnachtlichen Zeit einsetzen für andere und für andere da sind", die "auf den Intensivstationen arbeiten" oder "ihren Dienst tun in den Impfstationen" und überall, "wo viel Mühe aufgewandt wird, um diese krisenhafte Zeit miteinander zu gestalten".
Seinen Besuch in der Justizvollzugsanstalt bezeichnete Bedford-Strohm laut Mitteilung als sehr wichtigen Teil des Weihnachtsfestes. "Jesus hat gesagt: Ich bin gefangen gewesen und ihr habt mich besucht. Deswegen ist gerade das Gefängnis ein wichtiger Ort, um die Botschaft von der Geburt Jesu zu hören und etwas von der Hoffnung zu spüren, die damit verbunden ist", sagte der evangelische Theologe.
Um die Corona-Abstandsregeln einzuhalten, sprach Bedford-Strohm im Innenhof der JVA. Die Gefangenen konnten von ihren Zellenfenstern aus am Gottesdienst teilnehmen.