Proteste gegen Corona-Maßnahmen Videos zeigen Gewalt: Impfgegner durchbrechen Polizeikette
Tausende Menschen haben in München demonstriert – die meisten ohne Maske und Abstand. Es sei zudem "wiederholt zu Angriffen auf Polizeibeamte" gekommen, wie Videoaufnahmen zeigen.
Rund 5.000 Menschen haben laut Polizeiangaben in München unangemeldet und teils gewaltsam gegen die Corona-Auflagen protestiert. Die meisten der Demonstrierenden trugen keinen Mund-Nase-Schutz, Abstand voneinander hielten sie auch nicht. (Aufnahmen vom Abend sehen Sie im Video oben oder hier.)
Wie die Polizei am späten Mittwochabend mitteilte, musste sie Dutzende Male Schlagstock und Pfefferspray einsetzen, um einen "größeren Marsch in Richtung Innenstadt" zu stoppen. Es sei "wiederholt zu Angriffen auf Polizeibeamte und Widerstandshandlungen" gekommen. Demonstranten griffen demnach auch einen Medienvertreter an.
Embed
Laut Behördenangaben wurden insgesamt elf Verdächtige vorläufig festgenommen und 14 Delikte zur Anzeige gebracht. Darunter waren Verstöße wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung mit einem Messer, ein Fall von gefährlicher Körperverletzung gegen einen Polizisten sowie Urkundenfälschung.
500 Beamte im Einsatz
Die Polizei hatte laut eigenen Angaben bereits mit Demonstrationen gerechnet, weil in Messenger-Gruppen zu sogenannten Spaziergängen aufgerufen worden war. Deshalb hatte sie "neuralgische Punkte" in der Innenstadt mit rund 500 Beamten abgesichert.
Der Autoverkehr auf der Ludwigstraße sei zeitweise gestoppt worden, weil die Demonstranten auf der Fahrbahn gelaufen seien, sagte eine Polizeisprecherin. Wenn die Initiatoren der sogenannten Spaziergänge ermittelt werden, könnte ihnen ein Ordnungsgeld drohen. Nach den Zusammenstößen mit der Polizei verstreuten sich die Demonstranten, die teils Kinder dabei hatten, im Stadtgebiet.
Ein Bündnis mehrerer Initiativen hatte zuvor beklagt, die Absage der geplanten Mittwochsdemonstration auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der Universität verwehre ihnen das Recht auf Versammlungsfreiheit.
Auf dem Odeonsplatz protestierten laut Polizei zeitgleich bis zu 160 Menschen gegen "Querdenker". Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis "Solidarität statt Schwurbel" von Linken, der Grünen Jugend und anderen Gruppen. Die Gegendemonstration am Nachmittag verlief laut Behörden ruhig.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa