Wettbewerb, Barrierefreiheit, Musik Oktoberfest 2025: Viele Premieren angekündigt

Vom neuen Musikwettbewerb bis zum barrierefreien Lageplan: München bringt zahlreiche Neuerungen aufs Oktoberfest. Auch bei Technik und Gastronomie tut sich einiges.
Am Samstag, 20. September, beginnt das Oktoberfest 2025 mit dem traditionellen Fassanstich in der Schottenhamel-Festhalle – doch schon jetzt steht fest: So viele Neuerungen wie in diesem Jahr gab es selten.
Neben Bewährtem setzen die Veranstalter auf Innovationen – mit neuen Services, digitalem Ticketing, mehr Inklusion und musikalischem Wettbewerb, wie am Freitag vom Wirtschaftsreferat der Stadt München mitgeteilt wurde. Sechs Millionen Besucher werden zur Wiesn erwartet.
Neuer Wiesn-Song gesucht
Zu den Neuerungen gehört eine musikalische Besonderheit: Lang vor der Kür eines möglichen Wiesn-Hits wird für die Wiesn gesungen. Erstmals hat die Stadt zum Musikwettbewerb "A Liad für d’Wiesn" aufgerufen. Die drei Sieger-Lieder aus dem Online-Publikumsvoting werden in Kürze vorgestellt, Mitte September wird der Gewinner ermittelt.
Dabei ist schon jetzt – so früh wie noch nie – der geheime Favorit für den Wiesn-Hit klar: Der Liedermacher Oimara alias Beni Hafner mit seinem Hit "Wackelkontakt". Er habe "schon die Skihütten erobert", sage Münchens Wirtschaftsreferent Christian Scharpf am Freitag. Da ist es zum Wiesnzelt nicht mehr weit.
Neue Fahrgeschäfte und Jubiläen
Außerdem feiern gleich mehrere Fahrgeschäfte Premiere auf dem Oktoberfest. Dazu gibt es runde Geburtstage.
- Der "Sky Lift" hebt Besucher auf 71 Meter Höhe und bietet durch in den Boden eingelassene Glasfenster einen spektakulären Blick auf das Festgelände unter den Füßen. Zwei der vier Gondeln drehen sich an der Turmspitze, die anderen stehen am Boden – der Einstieg ist barrierefrei möglich.
- Ein maritimes Fahrvergnügen verspricht der "Happy Sailor", ein klassisches Rundfahrgeschäft mit achteckiger Plattform und 20 drehbaren Gondeln. Die rasanten Bewegungen sorgen für ein dynamisches Auf und Ab, das bis zu 40 Personen gleichzeitig erleben können.
- Das Kinderkarussell "Montgolfiere" bringt nostalgischen Charme auf die Wiesn: Die Gondeln im Heißluftballon-Design bewegen sich sanft an einem zentralen Mast auf und ab – bis zu einer Höhe von 8,5 Metern. Eine Fahrt erinnert an frühe Flugträume aus vergangenen Zeiten.
- Ein echter Klassiker ist die "Geisterhöhle" auf der Oidn Wiesn. Die Geisterbahn stammt aus dem Jahr 1965 und wurde aufwendig restauriert. Mit einer Mischung aus Grusel, Abenteuer und detailverliebten Szenerien richtet sich die Fahrt an die ganze Familie.
- Ein besonderes Jubiläum feiert das sogenannte "Russenrad", das kleine Riesenrad auf der Schaustellerstraße. Seit genau 100 Jahren gehört es zum festen Inventar der Wiesn – samt historischer Konzertorgel der Firma Wilhelm Bruder aus dem Schwarzwald. 1925 ließ Josef Esterl die erste "Russische Schaukel" bauen, heute ist sie somit ein lebendiges Stück Volksfest-Geschichte.
Ausstellung auf der Oidn Wiesn
16 Tage lang wird auf der Theresienwiese gefeiert – die 190. Auflage geht bis zum 5. Oktober. Rund 468 Betriebe wurden zugelassen, darunter 36 Wirte, 238 Schaustellergeschäfte und 170 Marktkaufleute. Die Oide Wiesn ist mit 41 Betrieben vertreten.
Im Museumszelt auf der Oidn Wiesn wird mit der Ausstellung "Jedes Bild ein Treffer!" die Geschichte der Jahrmarktfotografie erzählt – mit alten Apparaten, Mitmachstationen und Installationen von Chris Doherty und Romain Mader. Neu ist ein offizieller Infostand gleich am Eingang zur Oidn Wiesn.

Öffnungszeiten der Wiesn
Groß- & Mittelbetriebe: Montag bis Donnerstag: 10–23.30 Uhr, Freitag und Donnerstag (2. Okt): 10–24 Uhr. Samstag: 9–24 Uhr und Sonntag: 9–23.30 Uhr. Oide Wiesn: Sonntag–Donnerstag: 10–23.30 Uhr. Freitag und Samstag: 10–24 Uhr.
Mehr Platz für Münchner – und Neues zum Schlemmen
Für Münchnerinnen und Münchner gibt es 2025 eine gute Nachricht: Das sogenannte "München-Kontingent" wird ausgebaut. An allen Samstagen, Sonntagen sowie am Feiertag reservieren die Festwirte nun durchgängig zehn Prozent der Sitzplätze in den großen Zelten – ohne Mindestverzehr und ausschließlich für Einheimische. Damit reagiert die Stadt auf die große Nachfrage nach nicht kommerziellen Reservierungsmöglichkeiten und schafft mehr Raum für spontane Wiesnbesuche.
Auch kulinarisch tut sich einiges: Die Münchner Stubn geht neue Wege und setzt als erstes Zelt komplett auf bargeldloses Bezahlen. Dort kann 2025 ausschließlich mit Karte oder Smartphone gezahlt werden – akzeptiert werden Girokarte, Apple Pay und Google Pay. Zwar sind noch nicht alle Servicekräfte auf der gesamten Wiesn mit mobilen Kassengeräten ausgestattet, doch insgesamt wächst die Zahl der bargeldlosen Betriebe deutlich: Gut die Hälfte aller Stände und Fahrgeschäfte ermöglichen inzwischen Kartenzahlung.
Der Weißbiergarten Isarschänke hatte schon immer mit traditionellem Flair gepunktet, dazu gehört ein zentraler Brunnen – in diesem Jahr erweitert um einen ungewöhnlichen Blickfang: Ein Mönch radelt auf einem Drahtseil über die Gäste hinweg.
Frisch gebackene Brezn aus der Bäckerei
Frisch gebackene Brezn kommen in diesem Jahr direkt aus der neuen Breznbäckerei auf der Festwiese. Dort werden die Klassiker vor Ort zubereitet – und zusätzlich in belegten und überbackenen Varianten angeboten.
Zwischen 14,50 und 15,80 Euro soll die Maß auf dem Oktoberfest in diesem Jahr kosten, im Schnitt 3,52 Prozent mehr als 2024. Einen Überblick über die Preise gibt es hier. Wer Durst hat, muss aber nicht unbedingt Geld ausgeben. Inzwischen gibt es zehn Brunnen mit kostenlosem Trinkwasser auf dem Gelände.
Das Trinkwasserangebot wurde zudem weiter ausgebaut. Insgesamt stehen auf dem Gelände nun zehn öffentliche Trinkwasserbrunnen bereit – unter anderem auf der Oidn Wiesn, an Toilettenanlagen, am Familienplatzl und am Eingang Esperantoplatz. Zwei neue Brunnen wurden im April am St.-Pauls-Platz sowie an der neuen Toilettenanlage am U-Bahnhof Theresienwiese eröffnet.
Digitale Tickets für MVV
Erstmals testet der Münchner Verkehrsverbund (MVV) das System "Web2Wallet" zur Wiesn: Fahrkarten wie Tages- oder Airport-Tickets können online ohne App gekauft und direkt in die Handy-Wallet geladen werden. Beworben wird das Angebot über QR-Codes an touristischen Hotspots.
Baustellenführungen und Familientage
München Tourismus bietet ab dem 25. Juli wieder exklusive Wiesn-Baustellenführungen mit offiziellen Guides an – deutlich erweitert gegenüber dem Vorjahr.
Die beiden Familientage finden wie gewohnt dienstags statt – mit ermäßigten Preisen bei Fahrgeschäften und Ständen.
Bei der Barrierefreiheit gibt es ebenso Verbesserungen: Erweiterte Lagepläne mit Informationen zu rollstuhlgerechten Eingängen, Sitzplätzen und Toiletten ergänzen das Angebot auf der offiziellen Webseite. Auch kleine Zelte sind nun kartografiert. Zudem wurden die Straßen 2 und 3 barrierefrei umgebaut.
- Pressemitteilung der Stadt München vom 25.7.2025