Petition gegen Caritas Jugendwohnheim vor Verkauf – Bewohner protestieren

Das Jugendwohnheim in der Zieblandstraße steht vor dem Verkauf an Investoren. Bewohner fürchten um ihre Zukunft – und starteten eine Petition.
Die Caritas plant nach eigenen Angaben den Verkauf im Rahmen eines sogenannten "Sale-and-Lease-Back"-Modells. Dabei soll das Gebäude zwar verkauft, aber zunächst für drei Jahre zurück gemietet werden, um den Betrieb des Wohnheims fortzusetzen. Was danach geschieht, ist unklar. Die Bewohnerinnen und Bewohner befürchten, dass das Haus langfristig in die Hände kommerzieller Investoren fällt und dadurch seine soziale Funktion verloren geht.
Der mögliche Verkauf gefährde nicht nur den Wohnraum an sich, sondern auch die pädagogische Betreuung und den sozialen Austausch im Haus, so die Bewohner in der Petitionsbegründung. "In Zeiten explodierender Mieten und akuter Wohnungsnot darf soziale Infrastruktur nicht dem Profit geopfert werden", heißt es weiter.
Obwohl sich das Wohnheim weitgehend selbst finanziert, werde der Verkauf vorangetrieben, so die Initiatoren der Petition.
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Offener Protest gegen Verkauf an der Fassade
Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, hatten die Bewohner bereits vor Wochen Protestplakate an der Fassade des Hauses angebracht. Laut eigener Aussage habe der Caritas-Vorstand sie inzwischen aufgefordert, die Plakate vom Gebäude zu entfernen. Gleichzeitig kündigten die Bewohner an, ihre Botschaften künftig an anderen Stellen platzieren zu wollen.
Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, hatten die Bewohnerinnen und Bewohner bereits vor einigen Wochen Protestplakate an der Fassade des Wohnheims angebracht. Inzwischen habe der Caritas-Vorstand sie nach eigener Aussage dazu aufgefordert, diese zu entfernen. Die Initiative hatte daraufhin angekündigt, ihre Botschaften künftig dort anzubringen, an denen sie nicht untersagt werden können.
Auszubildende, Studierende, Meisterschüler unter Mietern
Laut Caritas leben derzeit 127 junge Menschen in dem Wohnheim, darunter Auszubildende, Studierende, Meisterschülerinnen und Bundesfreiwilligendienstleistende. Die Zimmer sind möbliert und zwischen sechs und 18 Quadratmeter groß. Die Mietverträge werden jeweils für ein Jahr abgeschlossen und können bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres verlängert werden.
Nach einem erfolgreichen Berufsabschluss erhalten die Bewohner eine Übergangsfrist von sechs Monaten, in der sie aktiv bei der Wohnungssuche unterstützt werden. Die durchschnittliche Wohndauer liegt laut Caritas bei rund drei Jahren.
- change.org: Petition "Rettet unser Jugendwohnheim"
- Anfrage an die Caritas München vom 2. Juni 2025
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.