Probleme auch in München Störungen beim Funk von Polizei und Feuerwehr

Es hakt in der Technik: Seit 16.30 Uhr gibt es bundesweit Probleme im wichtigen Digitalfunk von Polizei und Feuerwehr. Wie man in München damit umgeht.
In mehreren großen deutschen Städten, darunter auch in München, ringen Polizei, Feuerwehr und der Rettungsdienst seit dem Dienstagnachmittag mit ihrer Digitalfunkverbindung: Das System, über das die Einsatzkräfte normalerweise kommunizieren, ist seit etwa 16.30 Uhr gestört. Das bestätigte die für den Funk der Einsatzkräfte zuständige Bundesbehörde, die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden (BDBOS), am Nachmittag t-online.
Ein Münchner Polizeisprecher erklärte t-online, dass es auch in der bayerischen Landeshauptstadt eine Störung im Funk der Einsatzkräfte gegeben habe. Man sei deshalb auf "alternative Lösungen" umgestiegen, Auswirkungen auf die Arbeit der Kräfte habe die Störung aber keine gehabt. Ähnliches war aus Leitstellen in Hamburg und Köln zu hören.
Eine BDBOS-Sprecherin sagte t-online am Nachmittag, dass man sich "mit höchster Priorität" damit beschäftige, "die Störung schnellstmöglich zu beheben." Unklar blieb damit auch, ob es sich um einen Defekt oder eine möglicherweise gezielte Störung wie einen Hackerangriff handelt.
Störung offenbar in mehreren Ländern
Nach einer dpa-Umfrage in mehreren Lagezentren und Leitstellen von Rettungsdienst und Feuerwehr sind mehrere Bundesländer betroffen. Die Berliner Feuerwehr teilte mit, ebenfalls betroffen zu sein. Die Feuerwehr sei aber durchgehend handlungsfähig, sie könne zur Kommunikation andere Systeme nutzen. Auch die Berliner Polizei sprach von einer Störung. Sachsen ist laut dem Lagezentrum ebenfalls betroffen.
Aus dem NRW-Innenministerium heißt es, man sei über die bundesweite Störung zwar informiert und habe dies auch an die Dienststellen der Polizei weitergegeben. Es lägen aber bislang aus den Polizeibehörden vor Ort keine Meldungen über konkrete Ausfälle vor. Dies sei aber vorläufig nur eine Momentaufnahme.
Einsatzkräfte kommunizieren über Digitalfunk miteinander
Der Digitalfunk BOS dient den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, aber auch Teilen der Bundeswehr und dem Katastrophen- und Zivilschutz, als "gemeinsames, leistungsstarkes und hochsicheres Kommunikationsmittel", heißt es auf der Webseite der BDBOS. Laut der Behörde sind rund 1,2 Millionen Endgeräte in dem Netz registriert.
Über das komplexe Funksystem mit rund 5.000 Basisstationen ist man als Nutzer auf rund 99 Prozent der Fläche Deutschlands erreichbar – wenn es denn funktioniert.
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei München
- Anfrage bei der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS)
- Telefonat mit einem Sprecher der Feuerwehr Hamburg
- Telefonat mit einem Sprecher des Lagedienstes der Polizei Köln
- Reporter vor Ort
- Medieninformation der BDBOS (PDF)
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa