1860 München Nach Ismaik-Beben: Präsident wünscht sich regionale Investoren

Wie geht es 1860 München weiter? Investor Hasan Ismaik würde seine Anteile verkaufen. Gibt es Interessenten? Präsident Robert Reisinger äußert seine Vorstellung.
Nach der überraschenden Verkaufs-Offerte von Hasan Ismaik, dem bisherigen Großinvestor von 1860 München, hat der noch amtierende Präsident des Vereins, Robert Reisinger, seine Vorstellungen für die Zukunft des Fußball-Traditionsklubs geäußert. In einem Interview mit der "Bild" betonte Reisinger, dass die Kapitalausstattung des Vereins künftig nicht mehr ausschließlich durch Kredite erfolgen dürfe.
"Diese Art der Finanzierung kann dem Klub die notwendige Flexibilität nehmen. Es wäre daher wünschenswert, wenn sich mehrere Investoren mit regionalen Wurzeln finden würden, die als Sponsoren und Anteilseigner gemeinsam mit dem Verein die Zukunft des TSV 1860 München gestalten würden", sagte er.
Er sei davon überzeugt, dass ein nachhaltiges Investment in den Verein sowohl für den Klub als auch für die Profi-Fußballgesellschaft und die Geldgeber "gewinnbringend sein kann". Der Verwaltungsrat hatte Reisinger nicht mehr zur Wahl vorgeschlagen.
Was läuft zwischen Jens Lehmann und 1860?
Der umstrittene Investor Ismaik hatte in einem Interview mit dem "ARD/Blickpunkt Sport" seine Überlegungen zum Verkauf des Vereins öffentlich gemacht. "Ich denke, 1860 braucht jemand Neues – sie brauchen Hasan nicht. Wenn ich bleibe, wird dieser Klub so bleiben, wie er ist", sagte er. Eine Beteiligung am Drittligisten hätte aber ihren Preis: "Jeder, der glaubt, die Fähigkeit zu haben, 1860 zu kaufen – meine Tür steht offen. Aber wenn er nicht 200 bis 300 Millionen hat, wird es für ihn nicht funktionieren", sagte er. Einen genauen Preis nannte Ismaik jedoch nicht.
Der Jordanier ist seit 14 Jahren Investor und Anteilseigner des TSV 1860 München. Im Jahr 2011 war er mit 18 Millionen Euro bei den "Löwen" eingestiegen und rettete den Klub vor der Insolvenz. Anschließend wollte er den Verein wieder zurück in die Bundesliga führen, wofür er bislang rund 65 Millionen Euro investiert haben soll. Doch zwischen Investor und Klub kam es den vergangenen Jahren ständig zu Konflikten.
Als möglichen neuen Investor brachte die "Bild" nun den früheren Nationaltorwart Jens Lehmann ins Spiel. Der 55-Jährige soll angeblich mit einer Investorengruppe aus England Interesse an einer Beteiligung an dem Verein gezeigt habe, berichtet das Blatt. Jedoch sollen die Gespräche in den vergangenen Monaten ins Stocken geraten sein.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
- bild.de: "Wer kauft jetzt 1860?"
- Eigene Recherchen
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