"Seit 14 Jahren leide ich unter diesen Leuten" Investor Hasan Ismaik will seine 1860-Anteile verkaufen

Nach jahrelangen Konflikten mit der Vereinsführung kündigt Investor Hasan Ismaik seinen Rückzug vom TSV 1860 München an. Was bedeutet das für die Zukunft des Clubs?
Hasan Ismaik will sich als Investor vom TSV 1860 München zurückziehen. Der jordanische Geschäftsmann, der seit 14 Jahren Anteile am Verein hält, gab dies in einem Interview mit "br24" bekannt.
"Ich denke, 1860 braucht jemand Neues – sie brauchen Hasan nicht. Wenn ich bleibe, wird dieser Club so bleiben, wie er ist", erklärte Ismaik. Er betonte jedoch, dass ein Verkauf seiner Anteile nicht günstig sein wird: "Jeder, der glaubt, die Fähigkeit zu haben, 1860 zu kaufen – meine Tür steht offen. Aber wenn er nicht 200 bis 300 Millionen hat, wird es für ihn nicht funktionieren."
Ismaik: "Habe 1860 nicht richtig verstanden"
Seit seinem Einstieg beim Traditionsverein im Jahr 2011 kam es immer wieder zu Konflikten zwischen ihm und der Vereinsführung. Ismaik räumte ein, dass er Fehler gemacht habe: "Ich gebe mir die Schuld, dass ich, bevor ich gekauft habe, 1860 nicht richtig verstanden habe – die Kultur, die Geschichte des Clubs, die 50+1-Regel."
Trotz der hohen Investitionen konnte der Verein unter Ismaiks Führung keine nachhaltigen sportlichen Erfolge erzielen. Stattdessen gab es ständig Streitigkeiten zwischen dem Investor und dem Verein. "Seit 14 Jahren leide ich unter diesen Leuten", beklagte Ismaik. "Es gibt keine Wertschätzung, keinen Respekt. Nichts."
Auch unter den glühenden "Löwen"-Fans konnte sich der Investor nie so richtig beliebt machen. Die Verkündung seines Rückzugs löste bei den Anhängern deshalb eine wahre Euphorie-Welle aus. Unter dem entsprechenden Instagram-Posting des "br24"-Interviews häufen sich Kommentare wie: "Freiheit für Sechzig", "Ja ist denn heute schon Weihnachten" und "das wäre zu schön, um wahr zu sein".
Ismaik hatte im Jahr 2011 60 Prozent der Anteile an der 1860 GmbH & Co. KgaA für 18 Millionen Euro gekauft und damit den Verein vor der Insolvenz gerettet. Auch in den Folgejahren investierte er erhebliche Summen in den Club. Dennoch fielen die "Löwen" nach ihrem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2017 direkt in die Regionalliga durch. Grund dafür war unter anderem eine verweigerte Finanzspritze von Ismaik, wodurch der Verein keine Lizenz für die Drittklassigkeit erhielt.
Nun möchte sich Ismaik ganz aus dem operativen Geschäft zurückziehen und nur noch als Fan fungieren: "Ich bete dafür, dass der TSV mal in der Bundesliga spielt", sagte er. Sein Traum sei ein Derby in München zwischen Bayern und 1860 in der ersten Liga.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- instagram.de: Beitrag von "br24" am 13. April 2025
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