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München

München: Tempo 30 auf Landshuter Allee senkt Luftverschmutzung deutlich


Deutlich bessere Luft
München bleibt bei Tempo 30 auf der Landshuter Allee


19.03.2025 - 16:51 UhrLesedauer: 3 Min.
Viel befahrene Strecke: Auf der Landshuter Allee gilt Tempo 30. Das hat einen deutlichen Effekt auf die Luftreinhaltewerte, wie sich herausstellt.Vergrößern des Bildes
Viel befahrene Strecke: Auf der Landshuter Allee gilt Tempo 30. Das hat einen deutlichen Effekt auf die Luftqualität. (Quelle: Patrik Stäbler )
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Schärfere Dieselfahrverbote sind in München erst mal vom Tisch. Stattdessen setzt die Stadt auf der besonders belasteten Landshuter Allee weiterhin auf Tempo 30.

Wäre der Mittlere Ring nicht eine der staureichsten Straßen Deutschlands, käme man auf diesem ziemlich zügig durch München. Schließlich ist auf der fast durchgängig mehrspurigen "Bundesstraße 2R", wie sie offiziell heißt, meist eine Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde erlaubt. Nur an einer Stelle müssen die Fahrzeuge abbremsen: auf der Landshuter Allee, westlich des Olympiaparks.

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Dort sind seit Juni 2024 auf einem circa 2,5 Kilometer langen Abschnitt des Mittleren Rings lediglich 30 km/h zulässig – und zwar, so steht es auf den Schildern, zur "Luftreinhaltung". Dieses Tempo hat die Stadt angeordnet, um eine drohende Verschärfung des Dieselfahrverbots zu verhindern – und das offenbar mit Erfolg. Denn wie eine Analyse zeigt, die nun im Stadtratsausschuss vorgestellt wurde, ist die Luftverschmutzung an der Landshuter Allee deutlich zurückgegangen und soll laut Prognose auch noch weiter sinken.

Zustimmung im Stadtrat gilt als Formsache

Daher sprach sich das Gremium mit großer Mehrheit dafür aus, das dortige Tempolimit beizubehalten. Die noch ausstehende Zustimmung des Stadtrats gilt als reine Formsache. "Niemand von uns hätte gedacht, dass das so gut wirken würde", sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende, Anne Hübner, in der gemeinsamen Sitzung von Mobilitäts- und Klimaausschuss mit Blick auf die Ergebnisse der Analyse am Mittwoch.

Der zulässige Grenzwert für Stickstoffdioxid an der Landshuter Allee wurde im Vorjahr erstmals seit langer Zeit wieder eingehalten. Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender von CSU/Freien Wählern, sagte: "Tempo 30 auf dem Ring ist keine Sache, über die wir täglich jubeln." Doch sei dies als "milderes Mittel" im Vergleich zu Fahrverboten erfolgreich gewesen. Erreicht wurde die Reduzierung der Luftverschmutzung vor allem auch, weil der Verkehr auf der Landshuter Allee laut der Analyse um zehn Prozent abgenommen hat.

Antrag auf Spur von Elektroautos wird abgelehnt

Entsprechend sprach Tobias Ruff (ÖDP) in Bezug auf den abnehmenden Verkehr von "indirekten Effekten", die für die Verbesserung der Luftqualität verantwortlich seien. Sein Antrag, der unter anderem eine eigene Spur für Elektroautos auf der Landshuter Allee forderte, wurde von einer Mehrheit im Ausschuss abgelehnt. Demgegenüber stimmte fast das komplette Gremium für die Beibehaltung des Tempo-30-Limits.

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Mit diesem Beschluss endet ein jahrelanger Streit rund um den Gesundheitsschutz der Anwohner an der Landshuter Allee. Dort steht jene Messstation für Luftschadstoffe, die dadurch berühmt wurde, dass sie 2005 erstmals in Deutschland eine Überschreitung des EU-Grenzwerts für Feinstaub anzeigte. Auch in den Folgejahren zählte die Landshuter Allee an dieser Stelle regelmäßig zu den Stellen mit der höchsten Belastung überhaupt.

Um dies zu ändern, führte die Stadt 2012 eine Umweltzone mit Beschränkungen für Dieselautos ein, die zuletzt 2023 verschärft wurde. Seither dürfen Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 4 und schlechter nicht mehr auf und innerhalb des Mittleren Rings fahren.

Verbot trifft seit 2023 Fahrzeuge der Abgasnorm 4

Allein diese Maßnahme reiche nicht aus, urteilte 2024 der Bayerische Verwaltungsgerichtshof infolge einer Klage von Deutscher Umwelthilfe und Verkehrsclub Deutschland. Vielmehr müsse die Stadt ihr Dieselfahrverbot verschärfen und es auf Fahrzeuge mit Euro-5-Plakette erweitern.

Um diese einschneidende Maßnahme zu verhindern, wählte der Stadtrat einen Alternativplan, um die Luftqualität an der Landshuter Allee zu verbessern: nämlich ein Tempo-30-Limit zwischen Arnulfstraße und Olympia-Parkharfe, das im Juni 2024 eingeführt wurde. Dieses hat nun dazu geführt, dass im vergangenen Jahr der vorgeschriebene Grenzwert an allen Messstellen am Mittleren Ring eingehalten wurde – also auch an der Landshuter Allee.

Dennoch werde das Thema die Stadt weiter begleiten, mahnte Anne Hübner (SPD). Schließlich müssen ab 2030 noch deutlich striktere Grenzwerte für Stickstoffdioxid eingehalten werden. Und von diesen, sagte Stadträtin Marie Burneleit (Die Partei), sei München derzeit noch "meilenweit entfernt".

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort im Stadtratsausschuss
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