Innenminister gibt Entwarnung Fasching: Keinerlei Hinweise auf Anschläge in Bayern
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Nach dem tödlichen Auto-Anschlag in München und Drohungen im Netz betont Joachim Herrmann, dass sich Bayern den Fasching nicht kaputt machen lassen werde.
Trotz neuer Drohungen, die derzeit im Internet kursieren, sieht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) keinen Grund, im Freistaat grundsätzlich auf Faschingsveranstaltungen zu verzichten. Im Gegenteil mahnt der Politiker, sich "nicht von Terroristen unser Leben hier in Deutschland kaputt machen zu lassen".
Drohung soll Bevölkerung verunsichern
Die bayerischen Sicherheitsbehörden kennen diese Drohung, die von der 'Medienstelle' des sogenannten Islamischen Staates ausgeht. "Wir haben keinerlei konkrete Hinweise auf eventuelle Anschlagspläne", erklärte Herrmann. Er betonte, dass solche Drohungen gezielt zur Verunsicherung der deutschen Bevölkerung eingesetzt würden.
Die Sicherheitsbehörden seien äußerst wachsam und gingen jedem Hinweis sorgfältig nach. "Wir dürfen uns von Terroristen nicht unser Leben hier in Deutschland kaputt machen lassen. Unsere Sicherheitsbehörden setzen alles daran, dass wir sicher leben und unsere Freiheit genießen können", fügte der Minister hinzu.
So rüstet sich Bayern für die Faschingszüge
Hinsichtlich der Sicherheit bei Faschingsumzügen würden bestehende Sicherheitskonzepte nochmals gründlich überprüft und gegebenenfalls angepasst, so Herrmann weiter. Die Polizei werde verstärkt Präsenz zeigen, auch Einheiten der Bereitschaftspolizei seien im Einsatz.
Sollten zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sein, würden diese von den Behörden umgesetzt werden. "Ich glaube aber, dass es richtig ist, das wir nicht einfach Veranstaltungen absagen. Es gibt derzeit keine Veranlassung, Faschingsveranstaltungen aus Sorgen um die Sicherheitslage nicht zu besuchen."
Nürnberg und München sagen Faschingsevents ab
Am Mittwoch erst war der Nürnberger Faschingszug für Kinder am Rosenmontag abgesagt worden. Auch der große Umzug am Faschingssonntag wurde gestrichen. Zahlreiche Beteiligte hatten zuvor ihre Teilnahme aufgrund von Sicherheitsbedenken zurückgezogen. Auch Mitarbeitende, Helfer sowie Eltern äußerten Bedenken, nachdem die islamistischen Drohungen in sozialen Netzwerken publik geworden waren.
In München werden der beliebte Umzug der Damischen Ritter und der Fasching auf dem Viktualienmarkt ebenfalls nicht stattfinden.
Am 13. Februar hatte ein 24-Jähriger in München ein Auto in einen Verdi-Demonstrationszug gesteuert, wobei Dutzende Menschen verletzt wurden. Eine Mutter und ihre kleine Tochter kamen dabei ums Leben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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