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München

München: Prozess gegen mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. beginnt


32 Verhandlungstage geplant
Mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. vor Gericht


Aktualisiert am 18.02.2025Lesedauer: 3 Min.
Menschen demonstrieren in Nürnberg gegen die Verhaftung von Hanna S. (Archivbild): Der Frau wird vorgeworfen, an Angriffen in Budapest beteiligt gewesen zu sein.Vergrößern des Bildes
Menschen demonstrieren in Nürnberg für die Freilassung von Hanna S. (Archivbild): Der Frau wird vorgeworfen, an Angriffen in Budapest beteiligt gewesen zu sein. (Quelle: IMAGO / Moritz Schlenk)
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Am Mittwoch startet in München der Prozess gegen die mutmaßliche Linksextremistin Hanna S., die wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt ist.

Sie soll Mitglied einer linksextremistischen Vereinigung sein. Ab Mittwoch, 19. Februar, steht sie vor dem Oberlandesgericht in München. Die Bundesanwaltschaft hatte im September vergangenen Jahres vor dem Staatsschutzsenat Anklage gegen Hanna S. erhoben. Der Vorwurf: versuchter Mord sowie gefährliche Körperverletzung.

Laut Anklage hat sich Hanna S. Anfang Februar 2023 einer linksextremistischen Vereinigung angeschlossen. Die Mitglieder dort sollen eine militante linksextremistische Ideologie vertreten, die eine Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats und des staatlichen Gewaltmonopols beinhaltet. Das Ziel der Vereinigung soll es gewesen sein, mit Gewalt gegen Angehörige des politisch rechten Spektrums vorzugehen, so die Anklage.

Im Februar 2023 sollen Mitglieder der Vereinigung deshalb in Budapest mindestens fünf Personen angegriffen haben, die aus ihrer Sicht dem rechten Spektrum zuzuordnen waren. Hanna S. soll dabei an zwei Überfällen von insgesamt drei Personen beteiligt gewesen sein.

Mutmaßliche Linksextremisten attackieren Menschen

Bei beiden Vorfällen sollen Hanna S. und die anderen Mitglieder ihren Opfern für einige Zeit unauffällig gefolgt sein, um sie dann mit Schlagwerkzeugen rund 30 Sekunden lang zu attackieren. Am 10. Februar 2023 hat die Gruppe laut Anklage einen Menschen mit einem Teleskop-Schlagstock zu Boden geprügelt.

Danach sollen die Mitglieder ihn getreten sowie mit Schlagstöcken und sonstigen Schlagwerkzeugen wiederholt mit großer Wucht in den Bereich von Kopf und Oberkörper geschlagen haben. Einige Gruppenmitglieder, unter denen auch die angeklagte Hanna S. war, sollen die Beine und Arme des Geschädigten am Boden fixiert haben, um ihn daran zu hindern, sich zu schützen. Das Opfer erlitt dadurch schwere Kopfverletzungen, die tödlich hätten enden können.

Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray

Bei dem zweiten Vorfall am 11. Februar 2023 sollen die Mitglieder der Gruppierung auf zwei Opfer mit Schlagstöcken und einem kleinen Hammer eingeschlagen haben. Einem der Opfer sollen sie mindestens 15-mal überwiegend auf den Kopf geschlagen haben. Das andere Opfer sollen sie ebenfalls mehrmals geschlagen haben, was diverse Platzwunden sowie Prellungen am Kopf zur Folge hatte. Anschließend sollen die Angreifer die Geschädigten mit Pfefferspray besprüht haben.

Die Vorfälle sollen am "Tag der Ehre" stattgefunden haben, zu dem Rechtsextremisten aus ganz Europa jedes Jahr nach Budapest kommen. Dort gedenken sie des Ausbruchsversuchs der deutschen Wehrmacht, der Waffen-SS und ihrer ungarischen Kollaborateure aus der von der Roten Armee belagerten Stadt am 11. Februar 1945.

Prozess im Gerichtssaal der JVA Stadelheim

Die Angeklagte Hanna S. wurde am 6. Mai vergangenes Jahr in Nürnberg festgenommen und befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht misst dem Prozess eine besondere Bedeutung zu, deshalb sei der Senat für Staatsschutz zuständig. Der Prozess findet im gesicherten Gerichtssaal der JVA Stadelheim statt. Er ist wie eine Art Bunker konstruiert, der Großteil des Gebäudes liegt unter der Erde. Die Zugänge dorthin werden streng bewacht.

Für den ersten Prozesstag hat die Bewegung "Demokrateam" zu einer Kundgebung an der Stettnerstraße aufgerufen. Unter dem Motto "Kundgebung Free Hanna – Wir sind alle Antifa!" soll in der Nähe der U-Bahn-Station Mangfallplatz eine solidarische Begleitung der Angeklagten stattfinden. Losgehen soll es um 7.30 Uhr – also zwei Stunden vor Prozessbeginn. Laut "Demokrateam" sollen auch an weiteren Verhandlungstagen Kundgebungen stattfinden.

Insgesamt sind für den Prozess 32 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte demnach am Montag, 15. September, fallen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Generalbundesanwalts vom 8.10.2024
  • demokrateam.org: Aktion in München
  • Eigene Recherche

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