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München

München: Mahnmal gegen Missbrauch in Frauenkirche – Betroffene üben Kritik


Eher Ablenkung als Anerkennung?
Betroffene kritisieren Mahnmal in der Frauenkirche

Von dpa
09.02.2025 - 13:16 UhrLesedauer: 1 Min.
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Die Frauenkirche (Archivbild): Hier soll am Sonntag ein Mahnmal gegen sexuellen Missbrauch enthüllt werden. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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In München soll ein Mahnmal gegen sexuellen Missbrauch enthüllt werden. Betroffene sehen darin jedoch eher Ablenkung als Anerkennung ihres Leids.

Ein Mahnmal in der Münchner Frauenkirche, das am Sonntagabend (9. Februar) enthüllt werden soll, stößt auf Kritik bei Betroffenen sexuellen Missbrauchs. Agnes Wich, ehemalige Sprecherin des Münchner Betroffenenbeirats, bezeichnete die Aktion gegenüber der Deutschen Presse-Agentur als "Ablenkungsmanöver". Sie forderte, dass sich die Kirche zunächst den Anliegen der Opfer stellen müsse, bevor ein solches Denkmal errichtet werde.

"Ein Mahnmal sollte jedoch erst, wie allgemein üblich, installiert werden, wenn die Verantwortlichen dieser Kirche sich den nach wie vor immer noch zu bewältigenden Themen und Anliegen der vielen Missbrauchsopfer wie angemessene Entschädigungszahlungen, schonungslose Aufarbeitung, Aufhebung der Verjährungsfristen bedingungslos stellen", sagte sie wörtlich.

Initiative "Eckiger Tisch" ebenfalls kritisch

Das Kunstwerk "Heart", geschaffen von Michael Pendry und 60 Zentimeter hoch, soll bis Ostern am Altar und danach dauerhaft in der Krypta der Kirche stehen. Eine Ausfertigung des Werkes war bereits 2023 mit einer Radpilgerreise zum Vatikan gebracht worden. Die Initiatoren erhoffen sich durch das Denkmal eine dauerhafte Erinnerung an das Leid der Betroffenen.

Auch die Initiative "Eckiger Tisch" äußerte Kritik. Sprecher Matthias Katsch bemängelte, dass das Kunstwerk die Verantwortung der Institution nicht ausreichend repräsentiere und weitere Betroffene nicht einbezogen worden seien. Priester Wolfgang Rothe betonte die Wichtigkeit des Erinnerns an das Leid, warnte jedoch vor möglichen Missverständnissen. "Es könnte nämlich der Eindruck entstehen, die Kirche betrachte die zugrunde liegende Problematik als geklärt und behoben", so der Geistliche.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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