Jobkahlschlag droht Bayerns Metallbranche schlägt Alarm
Die Metallindustrie in Bayern steckt in der Krise: Eine neue Umfrage offenbart, wie viele Arbeitsplätze jetzt auf der Kippe stehen. Die Zahlen sind alarmierend.
Bayerns Metall- und Elektroindustrie steht vor einem massiven Beschäftigungsabbau. Einer Blitzumfrage der Verbände der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie ("bayme" und "vbm" in München) zufolge rechnen 44 Prozent der befragten Unternehmen mit sinkenden Beschäftigungszahlen im laufenden Jahr. Mehr als jeder sechste Betrieb plant sogar einen deutlichen Personalabbau von über fünf Prozent.
Die Aussichten auf Jobwachstum sind dagegen minimal: Lediglich fünf Prozent der 461 teilnehmenden Unternehmen erwarten einen Beschäftigungsaufbau. Auch das Investitionsklima ist eisig: Mehr als die Hälfte der Betriebe will ihre Investitionen 2025 zurückfahren, nur 14 Prozent planen eine Ausweitung.
Arbeitskosten, fehlende Planbarkeit, Bürokratie und Energiekosten
Als Gründe für die Investitionszurückhaltung nennen die Unternehmen vor allem hohe Arbeitskosten, fehlende Planbarkeit, Bürokratie und Energiekosten. Die Folge: Fast ein Drittel der Betriebe mit ausländischen Standorten baut lieber dort neue Arbeitsplätze auf als in Deutschland.
"Die Konjunktur- und Strukturkrise schlägt massiv auf die Unternehmen durch und die Beschäftigungsverlagerung nimmt immer weiter Fahrt auf", sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände. Die Unternehmen weichen hauptsächlich in die osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten, die USA und nach China aus.
Stimmung in der Branche ist düster
Die Stimmung in der Branche ist entsprechend düster: Fast die Hälfte der Betriebe schätzt ihre aktuelle Lage als schlecht ein. Nur 14 Prozent bezeichnen sie als gut. Für das laufende Jahr erwarten 37 Prozent eine weitere Verschlechterung, während nur 12 Prozent auf Besserung hoffen.
Neun von zehn Unternehmen attestieren Deutschland und Bayern eine Verschlechterung der Standortbedingungen in den vergangenen zehn Jahren. Dennoch glauben laut Brossardt fast 90 Prozent der Betriebe "noch an unseren Standort" – allerdings nur, wenn die Politik die Rahmenbedingungen grundlegend reformiere.
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- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa