Mit perfider Masche Betrüger haben es auf chinesische Staatsbürger abgesehen
Betrüger haben es in München auf chinesische Staatsbürger abgesehen. Mit einer perfiden Masche bringen sie einen Mann und eine Frau um hohe Summen.
Organisierte Callcenterbetrüger haben zwei in München lebende chinesische Staatsangehörige jeweils um einen niedrigen sechsstelligen Geldbetrag gebracht. Die unbekannten Täter gaben sich nach Polizeiangaben als angebliche Beamte der chinesischen Polizei aus und setzten ihre Opfer über mehrere Monate hinweg zwischen November 2024 und Januar 2025 unter erheblichen psychischen Druck.
Einem 21-jährigen Studenten erzählten die Betrüger demnach, dass mit seinen Daten ein Bankkonto eröffnet worden sei, das mit Geldwäsche in Verbindung stehe. Er wurde daraufhin dazu aufgefordert, eine Kaution in China zu hinterlegen. Später boten die Täter an, weitere Schritte gegen ihn durch eine Überweisung zu vermeiden, worauf der Student einging.
Durch eigene Recherchen und einen Anruf bei der echten Polizei in China bemerkte der 21-Jährige, dass er Opfer eines Betrugs geworden war. Daraufhin erstattete er Anzeige bei der Münchner Polizei.
Frau wird mit Einfrierung ihrer Konten gedroht
Im Falle einer 33-jährigen Chinesin gaben sich die Täter zunächst als Mitarbeiter einer chinesischen Mobilfunkfirma aus. Die Unbekannten behaupteten, ihre Daten seien für eine Straftat im Bereich der Vermögensdelikte genutzt worden. Anschließend wurde die Frau an einen vermeintlichen Polizeibeamten in Shanghai weitergeleitet, der die Angaben bestätigte.
Über mehrere Wochen setzten verschiedene angebliche Amtsträger die 33-Jährige über unterschiedliche Messengerdienste unter Druck. Nachdem ihr mit der Einfrierung ihrer Konten und einem Haftbefehl gedroht wurde, zahlte sie eine vermeintliche Sicherheitsleistung im sechsstelligen Bereich. Als sie misstrauisch wurde und eigene Nachforschungen anstellte, erkannte auch sie den Betrug und erstattete Anzeige.
In beiden Fällen hat das für Vermögensdelikte mit Bandenbezug zuständige Kommissariat 61 der Münchner Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Laut Polizei handelt es sich bei den Vorfällen aus München nicht um Einzelfälle. So komme es derzeit deutschlandweit zu ähnlichen Betrugsfällen, die gezielt asiatische Studierende, insbesondere aus China, ins Visier nehmen.
- Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 30.01.2025