Fehlende Meister Hygienemängel in Barbershops: Behörden starten Kontrollen
Ein hochansteckender Hautpilz macht Ärzten Sorgen. Die Spur führt zu mangelnder Hygiene in Barbershops – nun reagieren die Behörden und kontrollieren in München.
Bayerische Behörden nehmen Barbershops verstärkt unter die Lupe. Grund sind zunehmende Beschwerden über Läden, die ohne vorgeschriebenen Meister Friseurdienstleistungen anbieten. In München beginnt heute eine großangelegte Kontrollaktion.
Das Problem: Viele Barbershops bieten neben der Bartpflege auch normale Haarschnitte an – ohne als Friseurbetrieb in der Handwerksrolle eingetragen zu sein. In anderen Fällen existiert der vorgeschriebene Meister nur auf dem Papier. "Leider nehmen in diesem Bereich die Verdachtsmomente zu", sagt Andreas Wagnitz von der Handwerkskammer für München und Oberbayern.
Starke Ausbreitung eines hochansteckenden Hautpilzes
Die fehlende Fachaufsicht hat Folgen: Hautärzte beobachten die starke Ausbreitung eines hochansteckenden Hautpilzes. Dieser wird häufig durch nicht sachgemäß desinfizierte Rasierer und Kämme übertragen. Auch beim Umgang mit Färbemitteln drohen ohne Meisteraufsicht gesundheitliche Risiken.
Die niedrigen Preise in manchen Barbershops haben einen Grund: Betriebe ohne Meister sparen dessen Gehalt ein. In Mittelfranken wurden bereits Ende 2024 zusammen mit Ordnungsamt und Hygienekontrolldienst erste Überprüfungen durchgeführt. Die Ergebnisse stehen noch aus.
Das Problem beschränkt sich nicht auf einzelne Regionen. In Oberfranken sehen sich reguläre Friseurbetriebe laut Handwerkskammer einer "explodierenden Zahl von Barbershops" gegenüber. Einzig in Schwaben scheint die Lage entspannter. Dort sei das Thema "kein wirkliches Problem", so Kammer-Sprecher Sascha Schneider.
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- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa