Airbus stand im Weg Halbe Million Euro Parkgebühr für russische Maschine
Eine russische Maschine strandet kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs in München. Erst jetzt durfte sie wieder abheben. Nicht ohne die XXL-Gebühren zu begleichen.
Nach mehr als zwei Jahren wurde ein russisches Flugzeug der Airline Aeroflot, das am Flughafen München gestrandet war, endlich abgeholt. Eine Firma aus China musste zuvor jedoch eine hohe Rechnung begleichen. Darüber hat zuerst der Bayerische Rundfunk berichtet.
Über die russische Aeroflot-Maschine saß seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am Flughafen München fest. Wenige Tage nach der Landung des Flugzeugs aus St. Petersburg wurde der deutsche Luftraum für russische Maschinen gesperrt. Dadurch durfte das Flugzeug nicht mehr abheben und blieb vorerst am Boden.
Um den Betrieb am Flughafen München aufrechtzuerhalten, musste der Airbus A320-214 regelmäßig von sogenannten Push-Back-Fahrzeugen zu neuen Parkpositionen geschoben werden, wenn er im Weg stand, heißt es nun beim BR weiter.
Hohe Rechnung für Aeroflot-Maschine in München
Eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks beim Flughafen in München ergab, dass die Maschine bereits Mitte Juni – nach insgesamt 834 Tagen – wieder abheben durfte. Der Grund: Die russische Airline hätte das Flugzeug nur geleast. Eigentümer sei die irische Außenstelle einer chinesischen Gesellschaft, die es nun zurückgeholt habe, um es anderweitig zu verleihen.
Gleich wieder abheben konnte die Maschine aber nicht. Bevor das Flugzeug starten konnte, wurden wegen der langen Zwangspause im Erdinger Moos umfangreiche Wartungsarbeiten nötig, um es flugbereit zu machen.
Die chinesische Gesellschaft beglich zudem eine offene Rechnung über fast eine halbe Million Euro, genauer gesagt 460.000 Euro an Gebühren – das vermutlich teuerste Parkticket der Welt. Danach soll das Flugzeug nach Tschechien abgehoben sein und somit den Flughafen München endgültig verlassen haben. Der BR zitiert Branchenkreise, wonach die Maschine künftig in Kanada eingesetzt werden könnte.
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- br.de: "München: Mega-Rechnung für gestrandetes russisches Flugzeug" vom 7.11.2024