"Zunächst aus den Augen verloren" Vor Anschlag: Schütze von München soll Streife entwischt sein
Ein mutmaßlicher Islamist feuerte am Donnerstag mehrere Schüsse ab und starb daraufhin im Schusswechsel mit der Polizei. Diese soll ihn schon vorher entdeckt haben.
Der mutmaßliche Terrorist Emra I., der am Donnerstagmorgen mehrere Schüsse auf das israelische Generalkonsulat sowie auf das NS-Dokumentationszentrum in München abfeuerte, soll der Polizei bereits im Voraus aufgefallen sein. Wie "Bild" berichtet, soll der 18-jährige Österreicher bereits von einer Streife entdeckt worden sein, als er um kurz nach 9 Uhr aus seinem Fahrzeug stieg. Mit dem Renault Capture seiner Mutter soll der Mann von seinem Zuhause im Salzburger Land nach München gefahren sein.
"Bild" bezieht sich auf Informationen des Leiters der Polizeiabteilung Einsatz, Christian Huber, aus einer Pressekonferenz. "Der Täter hat das Fahrzeug verlassen, wurde dann auch schon von einer Solostreife gesehen", habe Huber dem Bericht zufolge eingeräumt. "Dort ist schon eine Feststellung erfolgt, dass er einen waffenähnlichen Gegenstand gegebenenfalls in der Hand hält."
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Streife soll Täter aus den Augen verloren haben
Das sei aber nicht verifizierbar gewesen. "Deswegen hat die Streife dann auch später gewendet, wollte dies verifizieren, hat den Täter aber dann aus den Augen verloren zunächst", zitiert "Bild" Huber. Die Polizei wollte die Information am Sonntag auf Nachfrage von t-online weder bestätigen noch abstreiten und gab an, sich zunächst nicht weiter zu dem Sachverhalt zu äußern.
Endgültig fassten die Beamten den Schützen nach eigenen Angaben am Donnerstag gegen 9.12 Uhr im Bereich des Karolinenplatz, wo er in einem Schusswechsel mit der Polizei starb.
- bild.de: "15 Minuten vor den Schüssen entwischte er der Polizeistreife"
- Anfrage beim Polizeipräsidium München