Landtagswahlen seien "Zäsur" Nach AfD-Sieg: Söder sucht Schuld bei Ampel-Koalition
Die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen sind nach Ansicht von Markus Söder ein Einschnitt in die deutsche Nachkriegsgeschichte. Was er nun für wichtig hält.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat das gute Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen als einen Einschnitt in die deutsche Nachkriegsgeschichte bezeichnet. "Das ist schon eine Zäsur. Auch wenn sich das durch Umfragen angedeutet hat: Wenn das Wahlergebnis real wird, dann spürt man erst mal, was sich in Deutschland verändert hat", sagte der CSU-Politiker dem Radiosender Bayern 2.
Kooperiert CDU jetzt mit Linken?
Söder äußerte sich nicht explizit dazu, ob die CDU in Thüringen am Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linken festhalten soll. Wichtiges Ziel müsse nun sein, eine stabile Regierung zu bilden, "die dann auch etwas leisten kann", sagte er. "Vielleicht auch übrigens mehr, als nur zu sagen, wir mögen Herrn Höcke nicht. Sondern es muss ja auch Politik gestaltet werden. Und das können am Ende nur diejenigen, die die echte Chance zur Regierungsbildung haben, Michael Kretschmer und Mario Voigt." So oder so sei es ein ganz sauer Apfel, in den man beißen müsse.
Dass die CDU Vorbehalte habe, mit der Linken und dem BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) zusammenzuarbeiten, sei nachvollziehbar, sagte Söder. Das sei normalerweise völlig unvorstellbar. "Nur: Das Unvorstellbare ist gestern demokratische Realität geworden."
Ampel sei "rauchende Ruine im Osten"
Verantwortlich für das Erstarken der AfD sei die Ampel-Koalition in Berlin, sagte Söder. "Die Ampel ist eine rauchende Ruine im Osten. Und deswegen ist das jetzt schon ein Einschnitt tiefgreifender Art in die deutsche Parteiengeschichte und Nachkriegsgeschichte, mit dem man sich intensiv auseinandersetzen muss."
Bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am Sonntag feierte die AfD historische Erfolge. So ging die Partei in Thüringen mit rund 33 Prozent als Wahlsieger hervor, in Sachsen landete sie mit rund 31 Prozent nur hauchdünn hinter der CDU (32 Prozent).
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Recherche der Redaktion