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München: Polizei erschießt Frau nach Messerangriff – nicht der erste Fall


Erinnerungen werden wach
Tödliche Polizeischüsse nach Messerangriff – nicht der erste Fall


20.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Polizei erschießt Frau bei Messerangriff in SupermarktVergrößern des Bildes
Beamte der Polizei und Spurensicherung am Tatort: Die Frau starb noch im Supermarkt. (Quelle: Friedrich/vifogra/dpa/dpa-bilder)

Nach einem Messerangriff stirbt in München eine Frau durch Schüsse der Polizei. Der Fall erinnert an einen ähnlichen Zwischenfall vor mehr als zehn Jahren.

Bei der tödlichen Schussabgabe durch die Polizei auf eine Frau in einem Supermarkt handelt es sich laut dem Münchner Polizeisprecher Andreas Franken um einen absoluten Ausnahmefall. "Es ist zum Glück eine Situation, die nicht alltäglich ist", sagte er in einer Medienrunde am Dienstag. Letztmals sei nach Frankens Recherche vor 14 Jahren in der bayerischen Landeshauptstadt ein Mensch durch einen Schuss aus einer Polizeidienstwaffe ums Leben gekommen. Der Fall von damals erinnert ein wenig an die Vorkommnisse von Montagabend.

Ende Dezember 2010 hatte ein Polizist eine damals 49-Jährige durch einen Schuss schwer verletzt. Die Frau starb wenig später im Krankenhaus. Ein Mitarbeiter einer psychiatrischen Klinik hatte die Beamten zuvor alarmiert, nachdem seine ehemalige Patientin ihm am Telefon gesagt hatte, dass sie ihre eigene Tochter umbringen wolle. Vor Ort in einer Mietwohnung im Stadtteil Großhadern bedrohte die Frau den Polizeiobermeister mit einem Messer und drängte ihn in eine Ecke. Nachdem der Einsatz von Pfefferspray keine Wirkung gezeigt hatte, schoss der Polizist.

Polizisten geben vier Schüsse auf psychisch kranke Frau ab

Bei dem jüngsten Fall am Montag im Stadtteil Sendling hatte eine psychische kranke Frau vier Polizisten in einem Supermarkt mit einem Küchenmesser bedroht. Laut Franken forderten die Beamten die 31-Jährige mehrfach dazu auf, das Messer wegzulegen und setzten auch Pfefferspray ein. Als die Aufforderung keine Wirkung gezeigt habe, hätten zwei der Polizisten daraufhin insgesamt vier Schüsse abgegeben. Wie viele davon die Frau trafen, ist noch unklar. Sie starb noch vor Ort.

Wie selten die Fälle in München sind, in denen Polizeibeamte auf Menschen schießen, untermauerte Polizeisprecher Franken durch eine Statistik. So seien im kompletten vergangenen Jahr lediglich drei Warnschüsse abgegeben worden, auf Menschen wurde demnach 2023 in der bayerischen Landeshauptstadt überhaupt nicht geschossen.

Immer wieder bewaffnete Angriffe auf die Polizei

Zuletzt war es in Bayern jedoch immer wieder zu Zwischenfällen mit Schusswaffengebrauch durch Polizisten gekommen. Erst Ende Juli hatten Beamte einen mit einem Messer bewaffneten Mann im unterfränkischen Kitzingen durch einen Schuss in den Oberkörper gestoppt. Der 46-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt. In Lauf an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) erschoss eine Polizistin Anfang Juli einen 34-Jährigen. Er soll die Beamtin und ihre Kollegen zuvor ebenfalls mit einem Messer angegriffen haben.

In Bad Windsheim (Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim) wurde die Polizei im April dieses Jahres zu einem Streit bei einem Autokauf gerufen. Vor Ort angekommen, bedrohte ein 31-Jähriger die alarmierten Beamten mit einer Schusswaffe. Nachdem er sich geweigert hatte, diese wegzulegen, kam es zum Schusswaffengebrauch durch die Polizei. Der Mann wurde dadurch schwer verletzt. Im Juni 2023 starb ein Mann in Ingolstadt durch Schüsse aus einer Polizeidienstwaffe. Er hatte zuvor im Drogenrausch sechs Beamte mit einem knapp fünf Kilogramm schweren Ast attackiert.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 20.08.2024
  • Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken vom 24.07.2024
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