Falscher Polizist Rentner lässt Callcenter-Betrüger auffliegen
Weil ein Rentner aufmerksam war und überlegt handelte, konnte die Polizei einen Callcenter-Betrüger schnappen. Dieser ist noch minderjährig.
Telefonbetrüger sind in München keine Seltenheit – dass sie auf Anhieb erkannt werden, jedoch schon. Anders kam es am Mittwoch in Laim: Dort hat ein 80-jähriger Mann aus München einen falschen Polizeibeamten auffliegen lassen, der ihn um sein Geld bringen wollte.
Bei dem Betrüger handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 17-jährigen Jugendlichen aus Polen. Als falscher Polizeibeamter habe er den Rentner darüber informiert, dass seine Ehefrau angeblich einen Unfall verursacht habe und daraufhin eine Kaution hinterlegt werden müsse. Wie hoch die geforderte Geldsumme war, kann die Polizei auf Nachfrage von t-online nicht beantworten.
Rentner trifft sich mit Betrüger – Polizei wartete
Der 80-Jährige erkannte den Betrugsversuch und vereinbarte zum Schein einen Treffpunkt zur Geldübergabe, heißt es von der Polizei. Gleichzeitig habe der Rentner die Beamten informiert, die mit einer zivilen Streife am Übergabeort auf den Betrüger warteten.
Als der Jugendliche am Treffpunkt auftauchte, nahm die Polizei ihn fest. Der 17-Jährige hätte anfangs versucht, sich der Festnahme zu entziehen, wobei er selbst sowie ein Polizeibeamter verletzt wurden. Der Beamte sei schließlich im Krankenhaus versorgt worden. Der Jugendliche benötigte laut eigenen Aussagen keinen Arzt.
Der 17-Jährige sei schließlich der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt worden. Das Kommissariat 61 (Organisierter Callcenterbetrug) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
- Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 1. August 2024
- Anruf bei der Münchner Polizei