Münchner zahlt drei Jahre keinen Strom – das hat Konsequenzen

Millionen Klicks im Netz

Münchner zahlt drei Jahre keinen Strom – das hat Konsequenzen

Ein Münchner vergisst, seinen Strom anzumelden und lebt drei Jahre auf Kosten der Stadtwerke kostenfrei – seine TikTok-Beichte macht ihn zum Star. Aber es wird auch teuer.

Die Wohnungssorgen eines Münchners sorgen für Aufsehen im Netz: Der 30-jährige Paul lebte drei Jahre lang in seiner Wohnung in der Maxvorstadt, ohne je eine Stromrechnung zu bezahlen – ein Missgeschick, das er erst bemerkte, als es fast zu spät war. Nachdem er seinen Zuschauern auf der Plattform TikTok davon berichtet hatte, ging er viral – mittlerweile haben allein sein erstes Video dazu mehr als zwei Millionen Menschen gesehen.

"Ich bin sprachlos, was ich da losgetreten habe. Das Thema scheint jeden zu triggern!", sagte der Münchner nun der "Bild"-Zeitung. Für seine 45-Quadratmeter-Bude zahlt Paul in der Maxvorstadt 960 Euro – warm, und beim Einzug habe Paul eben gedacht: "Warm heißt warm halt", dass der Strom also wohl inklusive sein müsste.

War aber nicht so: Die Stadtwerke München hatten für seine Wohnung einen Leerstand im System notiert – offenbar eine Folge der Überlastung der Mitarbeiter durch die Corona-Pandemie und die Strompreis-Bremse. Deshalb schickten die Stadtwerke dem Zugezogenen jahrelang keine Abrechnung.

Münchner droht Nachzahlung – um diesen Betrag geht es

In einem Video am Dienstag rechnete er seinen Followern vor, dass er für zwei der drei Jahre rund 500 Euro nachzahlen muss. Für das dritte Jahr stehe die Abrechnung noch aus. Ein Glück: Als Influencer, oder wie er wohl sagen würde "Content-Creator", verdiene er das mit seinen Beiträgen im Netz relativ schnell. Auch wenn beim Einzug offenbar so manches schiefging, im Netz hat er mit seinem Versehen Erfolg.

Die Stadtwerke München plagten sich zuletzt auch selbst mit einem ganz eigenen Abrechnungschaos: Die Abbuchungen von Abschlagszahlungen Hunderttausender Haushalte für Strom, Gas und Fernwärme länger gedauert hatte als erwartet. Deshalb mussten die Stadtwerke kurzfristig Kredite aufnehmen, um das entstandene Finanzloch zu stopfen – dabei ging es um eine stattliche Summe.