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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abbaubar aus Biomaterialien Stadt will Gratis-Tampons in öffentlichen Toiletten verteilen

Ab 2024 gibt es bei den Beratungsstellen des Münchner Gesundheitsamts Gratis-Periodenprodukte. Auch für öffentliche Toiletten soll es diese bald geben.
Ab dem kommenden Jahr stellen die Beratungsstellen des Münchner Gesundheitsreferat kostenlose Menstruationsartikel, wie Tampons, Binden oder Slip-Einlagen, zur Verfügung. Diese sollen außerdem aus nachhaltigen Materialen bestehen, wie beispielsweise Biobaumwolle, teilt das Gesundheitsreferat auf Anfrage von t-online mit. Auch die Verpackung soll abbaubar sein. Die Stadt München möchte mit diesem Angebot der Periodenarmut entgegenwirken.
Kostenlose Tampons in 100 öffentlichen Toiletten
Außerdem wurde das Gesundheitsreferat mit einem Pilotprojekt beauftragt, das dem Stadtrat noch zur Entscheidung vorgelegt werden muss . Ab 2025 sollen in rund 100 öffentlichen Toiletten in München für ein Jahr kostenlose und nachhaltige Menstruationsartikel angeboten werden, teilt ein Sprecher des Gesundheitsreferats mit.
Verena Dietl, dritte Bürgermeisterin der Stadt, setzt sich für dieses Projekt ein: "Menschen, die von Periodenarmut betroffen sind, können sich notwendige Hygieneartikel nicht oder nicht in ausreichender Form leisten." Die damit verbundene emotionale Belastung könne so weit gehen, dass Betroffene gehemmt seien, am öffentlichen und auch am Erwerbsleben teilzunehmen. "Es ist deshalb ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit, dass wir als Stadt unser Angebot kostenloser Menstruationsartikel schrittweise ausweiten", sagt Dietl.
Periodenarmut ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden
"Ab 2025 sollen Damentoiletten, Toiletten für alle Geschlechter sowie Toiletten für Menschen mit Behinderung in städtischen Einrichtungen mit Spendern ausgestattet werden", sagt ein Sprecher des Gesundheitsreferats. Ähnliche Projekte der Stadt München gebe es bereits bei Ferienangeboten oder in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Die Stadt übernehme außerdem die Kosten für Hygieneprodukte an Münchner Schulen.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek sagt: "Periodenarmut ist auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden, wenn die Betroffenen versuchen, möglichst wenige Produkte zu verbrauchen, oder geeignete Produkte überhaupt nicht anwenden." Die Ausweitung des städtischen Angebots sei deshalb auch ein Beitrag zur gesundheitlichen Chanchengleichheit. Der Stadtrat muss die Beschlüsse des Gesundheitsausschusses noch bestätigen.

Was ist Periodenarmut?
Periodenarmut bedeutet, dass viele Frauen und Mädchen sich keine Menstruationsprodukte wie Tampons, Binden oder Slipeinlagen leisten können, weil sie eine finanzielle Belastung darstellen.
- Pressemitteilung Münchner Gesundheitsreferat
- Eigene Recherche
- erdbeerwoche.com