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Schweighöfer als Frank Farian: "Milli Vanilli"-Film startete im Dezember


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Viele Stars bei der Weltpremiere
Wo alles begann: "Milli Vanilli" kehrt zurück nach München


Aktualisiert am 23.01.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0371937785Vergrößern des Bildes
Weltpremiere im Mathäser Palast: Fabrice Morvan (Mitte) mit den Darstellern (von links) Bella Dayne, Matthias Schweighöfer, Elan Ben Ali und Tijan Nije. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago-images-bilder)

Die Geschichte des weltberühmten Pop-Duos "Milli Vanilli" kommt in die Kinos. Die Weltpremiere fand in München statt, einem ganz besonderen Ort für die frühere Band.

Sie kehren dahin zurück, wo alles begann: In München startete das Pop-Duo "Milli Vanilli" einst vor 35 Jahren seinen Durchbruch – am Montagabend wurde im Mathäser Filmpalast die Weltpremiere des neuen Kinofilms "Girl you know it's true" gefeiert.

Auf dem Roten Teppich zeigten sich auch zahlreiche Prominente. Neben den Hauptdarstellern Tijan Nije und Elan Ben Ali war Fab Morvan selbst da. Auch Matthias Schweighöfer kam, der im Film in die Rolle des Produzenten Frank Farian schlüpft, ebenso wie Schauspielerin Bella Dayne sowie Regisseur Simon Verhoeven und Produzent Quirin Berg.

1998 mit einem Schlag weltberühmt: "Milli Vanilli"

Mit dem gleichnamigen Lied des neuen Kinofilms "Girl you know it's true" wurden die beiden Sänger Robert "Rob" Pilatus und Fabrice "Fab" Morvan 1988 weltweit bekannt. Von München zogen sie schließlich nach Los Angeles, tourten durch die Welt und gewannen sogar einen Grammy.

Es war der deutsche Musikproduzent Frank Farian, der die Musiker in die Charts brachte. Doch das zu einem hohen Preis. Die Karriere von "Milli Vanilli" war geprägt von Lügen: Auf den Bühnen traten Pilatus und Morvan als Sänger und Tänzer auf, doch den Gesang übernahm in Wirklichkeit eine Band. Nach einer Panne bei einem Auftritt im Jahr 1990 zeigte sich, dass die Gruppe stets im Playback gesungen hatten – und das noch nicht einmal zu ihren eigenen Stimmen. Das Duo sorgte damit für einen der größten Skandale der Musikgeschichte.

Der anfängliche Erfolg endete in einer Tragödie. Ruhm und Reichtum vergingen, es folgten Alkohol- und Drogenexzesse und die einst besten Freunde Rob und Fab lösten sich auf. Robert Pilatus wurde 1998 schließlich nach einer Überdosis an Alkohol und anderen Drogen tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden.

"Milli Vanilli" – ihre Geschichte kommt auf die Leinwand

Nun kommt die Geschichte des Pop-Duos auf die deutschen Leinwände: Der Regisseur Simon Verhoeven verfilmte gemeinsam mit Produzent Quirin Berg die Geschichte des Pop-Duos. Seit 2021 laufen Castings und Dreharbeiten – ein großer Teil davon in München. Robert Pilatus wuchs als Sohn eines US-amerikanischen Soldaten und einer deutschen Mutter bei Adoptiveltern in München auf. Fabrice Morvan kam aus Paris nach Bayern, um seine Gesangskarriere anzukurbeln.

Der Film zeigt auch, wie die beiden Freunde vor ihrem großen Durchbruch anfangs im Münchner Club P1 tanzten, wie sie gemeinsam im Olympiadorf lebten und wie sie sich mit Produzent Farian in München trafen, bevor sie sich in die USA und auf die großen Weltbühnen aufmachten, und wie sie nach dem rauschhaften Erfolg den harten Aufprall auf dem Boden der Tatsachen erlebten. Eine Achterbahnfahrt sei das, so Regisseur Simon Verhoeven. Sein Film über die 1980er-Jahre-Erfolgsband passe außerdem gut in die heutige Zeit. "Dieses Thema, berühmt werden um jeden Preis, ist ein aktuelles Thema", sagte der 51-Jährige.

In die Vorführsäle der Premiere strömten am Abend auch zahlreiche "Milli-Vanilli"-Fans sowie Freunde und Verwandte des ehemaligen Pop-Duos. Robert Pilatus' Adoptivschwerster Carmen Pilatus, die laut Verhoeven auch bei der Verfilmung mitgewirkt hat, setzt sich noch heute für die Erinnerung an ihren verstorbenen Bruder ein.

"Fab", der als Gast zur Weltpremiere nach München gekommen war, im echten Leben heute als Sänger und Songschreiber arbeitet und vier Kinder hat, wird im Film gespielt von Elan Ben Ali; sein Freund "Rob", der schon 1998 starb und in München bestattet wurde, von Tijan Njie.

In einem Kinosaal saß auch Robert Wittl – Robs engster und auch letzter Freund, wie er im Gespräch mit t-online verriet. Er habe Rob immer begleitet – von München über Los Angeles bis hin zur Beerdigung im Jahr 1998. "Wir haben uns mit 15 kennengelernt und zusammen Fußball gespielt", sagt Wittl. Er erinnert sich an die gemeinsamen Sonntage im P1, an die Reisen und an den bayrischen Dialekt seines besten Freundes. "Ich hatte pure Gänsehaut beim Zuschauen", sagt er.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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