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München

Oktoberfest in München: Besucherzahlen auf der Wiesn besser als vor Corona


Oktoberfest-Zwischenbilanz
Spätsommer beschert Wiesn mehr Gäste als vor Corona

Von t-online, dan, son

24.09.2023Lesedauer: 5 Min.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (2.v.l.) bei der Halbzeit-Pressekonferenz des Oktoberfests neben den Vertretern von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.Vergrößern des Bildes
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (2.v.l.) bei der Halbzeit-Pressekonferenz des Oktoberfests neben den Vertretern von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. (Quelle: Daniel Salg)
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Seit dem vergangenen Wochenende findet in München das 188. Oktoberfest statt. Nach der ersten Woche ziehen Festleitung, Polizei und Rettungskräfte eine positive Bilanz.

Nach einer Woche Oktoberfest haben die Festleitung, Polizei und Sanitätsdienst am Sonntag auf einer Pressekonferenz eine erste Zwischenbilanz zur zweiten Wiesn nach der Corona-Pandemie gezogen. Und die fiel durchweg positiv aus.

"Das Wetter bescherte uns bis zur Halbzeit eine wahre Pracht-Wiesn", fasste Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner die ersten Tage zusammen. "Wirte, Beschicker und Marktkaufleute sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Oktoberfestes. Ebenso wie die Sicherheitsleute und die Festleitung. Die Gäste sind in bester Stimmung."

Besucherzahlen

Das nur von ein paar vereinzelten Regenschauern unterbrochene, fast durchgängig gute Wetter sorgte für Besucherzahlen wie vor der Pandemie. Nach Schätzungen der Festleitung statteten bislang rund 3,4 Millionen dem Volksfest auf der Theresienwiese einen Besuch ab. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt etwa drei Millionen, im Jahr 2019 knapp 3,3 Millionen. Die Zahlen von 2019 wurden demnach zur Halbzeit sogar übertroffen.

Dabei kamen die Gäste aus nah und fern. Zwar sei die Wiesn wie jedes Jahr auch heuer wieder überwiegend in regionaler Hand, doch auch aus dem Ausland haben wieder etliche Besucher den Weg gen München angetreten. Die Gäste seien aus aller Herren Länder gekommen, erklärte Baumeister. Das übliche Italiener-Wochenende an diesem Samstag und Sonntag habe es in diesem Jahr aber nicht gegeben. Das Publikum sei bunt gemischt gewesen. Die zur Unterstützung angereisten Carabinieri hätten eine "bella figura" gemacht.

Essen und Trinken

Nach wie vor liege die bayerische Küche hoch im Trend, erklärte Baumeister. Gerade in den Gärten sei besonders gerne das klassische Hendl bestellt worden, auch die Haxn komme gut an. Das immer größer werdende Angebot an vegetarischen und veganen Speisen sei gleichbleibend hoch gefragt.

Trotz erneut gestiegener Bierpreise ist der Konsum um rund sechs Prozent angestiegen. Aber auch alkoholfreie Getränke wurden gut verkauft. So sei in manchen Zelten zwischenzeitlich sogar das Tafelwasser ausgegangen.

Offizielles Buchungs- und Wiederverkaufsportal

Zum ersten Mal wurde im Rahmen des Oktoberfestes in diesem Jahr ein Online-Portal der Wirte angeboten, über welches nicht genutzte Reservierungen zum Originalpreis getauscht oder weiterverkauft werden können. Dieses wurde gut angenommen. Laut Baumgärtner betrug die durchschnittliche Verweildauer im Buchungstool für Tische zwölf Minuten. Pro Tage habe es rund 100.000 Seitenaufrufe gegeben.

Straßenverkauf

Besonders Erfrischungen wie Eis, Getränke und Früchte liefen angesichts der spätsommerlichen Temperaturen in der ersten Wiesn-Woche gut. Nach wie vor für viele unverzichtbar: Gebrannte Mandeln, Schokofrüchte und natürlich die beliebten Lebkuchenherzen als Erinnerung.

Schaustellerei

Die Betreiber der Fahrgeschäfte zeigen sich bislang mehr als zufrieden. Gewinner seien bislang insbesondere die Freefall-Türme, die hohen Kettenflieger sowie das Riesenrad. Dieses bietet nicht nur einen grandiosen Ausblick über das Festgelände, sondern wurde schon Schauplatz mehrerer kurioser Aktionen. So war ein Italiener auf das Riesenrad geklettert, um in luftiger Höhe seiner Freundin seine Liebe zu beweisen. Eine Polizistin wurde in der Gondel vom Chef der Wiesnwache zur Polizeihauptmeisterin befördert.

Überschattet wurde das Oktoberfest von einem Vorfall am ersten Tag. An diesem hatte es auf der Achterbahn "Höllenblitz" einen Unfall gegeben, bei dem zwei Wagen aufeinandergeprallt waren. Dabei zogen sich acht Personen leichte Verletzungen zu. Inzwischen ist die Achterbahn wieder in Betrieb.

Souvenirs

Der Verkauf von der offiziellen Oktoberfest-Souvenirs läuft bislang sehr gut. Besonders beliebt bei den Besuchern sind demnach neben Magneten und Pins vor allem Maßkrüge und Textilien.

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Der Wiesn-Hit

Bislang habe sich noch kein echter Wiesn-Hit herauskristallisiert. Selbst die Mitarbeiter des Immissionsschutzes, welche regelmäßig den Lärmpegel in den Zelten messen, konnten noch keinen Favoriten ausmachen. Häufig hören würde man laut Baumeister den Song "Ti amo". Warum, könne er sich allerdings nicht erklären. "Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist." Es freue ihn aber, dass alte Hits wieder ein Revival erleben können.

Bilanz der Polizei

Die Polizei ist mit dem bisherigen Verlauf des Oktoberfestes zufrieden. Gelobt wurde insbesondere die friedliche Grundstimmung sowie die überwiegend vernünftigen Gäste und die gute Zusammenarbeit aller Sicherheitskräfte. "Die Besucher haben es uns leicht gemacht", sagte ein Sprecher.

Insgesamt zählten die Ordnungshüter in der ersten Woche 838 Einsätze. Dies bedeutet einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren 2022 (923) und 2019 (1.010). Man habe viel Prävention geleistet, was sich nun auszahle.

Leicht gestiegen ist jedoch die Zahl der Sexualdelikte: von 25 im Jahr 2019 über 31 im Vorjahr auf nun 34. Ebenso sei ein Anstieg der Betäubungsmittelkriminalität zu verzeichnen. Dabei gehe es in rund 50 Prozent der Fälle um Kokain. Rückläufig sei hingegen die Anzahl an Taschendiebstählen.

Bilanz der Sanitätsstation

Wie die Polizei spricht auch die Aicher Ambulanz von einem positiven Verlauf. Die Anzahl der Einsätze sei mit 2.839 in etwa analog zum Vorjahr. Allein am ersten Wochenende seien 1.200 Patienten versorgt worden, erklärte der Einsatzleiter. "Wir hatten nach dem ersten Wochenende schlimmeres für die erste Woche befürchtet", sagte er weiter.

Das CT kam 97 Mal zum Einsatz. Erfreulich sei der Rückgang bei stark alkoholisierten Minderjährigen. Wurden 2022 noch 46 Personen unter 18 Jahren behandelt, sind es heuer nur 15 gewesen. Corona spiele bei der Arbeit keine Rolle mehr. Dafür allerdings der Fachkräftemangel, der auch im Rettungsdienst zu spüren sei.

Dabei ist die Sanitätsstation rund um die Uhr besetzt. Also auch in der Nacht, wenn die Wiesn eigentlich zu ist. Bislang seien im Nachtdienst 153 Personen medizinisch betreut worden. Ziel der Rettungskräfte auf dem Oktoberfest sei es, die Patienten in der Sanitätsstation möglichst so zu versorgen, dass sie nach der Behandlung entlassen werden können. Demnach mussten nur 3 % aller behandelten Patienten in eine Klinik gebracht werden.

Bilanz der Feuerwehr

Auch die Feuerwehr spricht bislang von einer ruhigen, schönen Wiesn. Bislang habe es neben 54 Beanstandungen aus Sicherheitsgründen wie der Freihaltung von Fluchtwegen lediglich sieben Einsätze gegeben.

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Unter anderem war es zu einem Kabelbrand in einem Mandelstand gekommen. "Man hat gesehen, wie wichtig es ist, dass die Feuerwehr in zwei Minuten am Stand sein konnte. Da ist noch die Entstehungsphase, in der wir eine Ausbreitung und einen größeren Schaden verhindern können", erklärte ein Sprecher. Pro Tage laufe jede Einsatzkraft etwa zwölf Kilometer.

Bilanz der MVG

Laut der Münchner Verkehrsgesellschaft sind die Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Dies könnte auf das 49-Euro-Ticket zurückzuführen sein. Die Fahrgäste seien ausnehmend gut gelaunt. Bei der abendlichen Abreise sei es bisher zu 32 Sperrungen gekommen.

Verwendete Quellen
  • Offizielle Pressemitteilung des Oktoberfests vom 24. September 2023
  • Reporter vor Ort
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