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München

Hubert Aiwanger soll als Schüler antisemitisches Flugblatt verfasst haben


Aiwanger streitet schwere Vorwürfe ab
Bericht: Hat er in der Schulzeit antisemitisches Flugblatt verfasst?

Von t-online, son

25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Gegen Hubert Aiwanger werden schwere Anschuldigungen erhoben.Vergrößern des Bildes
Gegen Hubert Aiwanger werden schwere Anschuldigungen erhoben. (Quelle: IMAGO / Panama Pictures/imago-images-bilder)

Schwere Anschuldigungen gegen Hubert Aiwanger. Dem Politiker wird laut eines Berichts vorgeworfen, in seiner Schulzeit antisemitisches Gedankengut verbreitet zu haben.

Der Stellvertretende Bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) soll nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" als Schüler ein antisemitisches Flugblatt verfasst und dieses am Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg ausgelegt haben. Die "SZ" beruft sich in ihrem Bericht auf die Aussage mehrere Zeugen, die gegenüber der Zeitung ausgesagt haben sollen, dass Aiwanger seinerzeit als Urheber des Pamphlets zur Verantwortung gezogen worden war. Der 52-Jährige ließ die Darstellung von einem Sprecher entschieden zurückweisen. Er habe "so etwas nicht produziert" und werde "gegen diese Schmutzkampagne im Falle einer Veröffentlichung juristische Schritte inklusive Schadenersatzforderungen" ergreifen.

Konkret soll sich der Vorfall im Schuljahr 1987/88 ereignet haben. Damals sei ein Schriftstück mit rechtsextremem Inhalt an der Schule aufgetaucht, welches der "SZ" vorliegt. Darin wird offenbar zur Teilnahme an einem angeblichen Bundeswettbewerb mit dem Titel: "Wer ist der größte Vaterlandsverräter?" aufgerufen. Teilnahmeberechtigt sei "jeder, der Deutscher ist und sich auf deutschem Boden aufhält". Bewerber sollten sich wörtlich "im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch" melden. Als Preise wurde unter anderem "ein Flug durch den Schornstein in Auschwitz" ausgelobt.

Aiwanger soll Urheberschaft nicht bestritten haben

Laut der "SZ" sei das Flugblatt an der Schule weithin bekannt gewesen sein. Ebenso die Tatsache, dass Aiwanger als Verfasser dafür zur Verantwortung gezogen wurde. Ein Lehrer, der damals dem Disziplinarausschuss angehört haben soll, erklärte demnach, er habe den heutigen Spitzenpolitiker als überführt betrachtet, da in dessen Schultasche Kopien des Flugblattes entdeckt worden waren. Ein weiterer Zeuge erklärte der Zeitung, Aiwanger habe seine Urheberschaft seinerzeit nicht bestritten.

Weitere Personen, die aus Angst vor "dienstrechtlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen" nicht namentlich genannt werden wollen, gaben laut des Berichts zudem an, dass Aiwanger während seiner Schulzeit offen rechtsextremistische Ansichten vertreten habe. Es wird berichtet, der gebürtige Ergoldsbacher habe damit geprahlt, vor dem Spiegel Reden von Adolf Hitler einstudiert und dessen Buch "Mein Kampf" gelesen zu haben. Anschuldigungen, welche Aiwangers Sprecher ebenfalls als unwahr zurückweisen ließ.

Aiwanger immer wieder in der Kritik

Zum Zeitpunkt der geschilderten Vorfälle war Aiwanger 17 Jahre alt und besuchte die 11. Klasse am Burkhart-Gymnasium. Zwei Jahre später legte er dort sein Abitur ab. Als Strafe für das Verfassen und Verteilen des antisemitischen Flugblatts sollte Aiwanger laut der Zeugen ein Referat über das Dritte Reich halten. Ob er dieses tatsächlich hielt, ist nicht klar.

Bereits in der Vergangenheit hatten Kritiker Aiwanger immer wieder vorgeworfen, sich zu nahe am rechten Rand zu bewegen. Zuletzt hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter den Stellvertretenden Ministerpräsidenten im Juni für dessen umstrittene Äußerungen auf einer Demonstration gegen das Heizungsgesetz in Erding heftig attackiert. Aiwanger hatte damals erklärt, die "schweigende Mehrheit" müsse sich "die Demokratie zurückholen". Laut Reiter ein Ton, "der von ganz, ganz weit rechts kommt".

Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de: "Aiwanger soll als Schüler antisemitisches Flugblatt verfasst haben"
  • sueddeutsche.de: "Reiter geißelt Aiwanger-Rede - 'unerträglich" und "peinlich'"
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