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"Letzte Generation" München wird brutal angegangen: So reagieren Aktivisten


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"Letzte Generation" in München
Das Zittern am ganzen Leib verrät sie

  • Meike Kreil
Von Carla Gospodarek, Meike Kreil

24.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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In München spielen sich teils brutale Szenen ab: Mitarbeiter der Müllabfuhr zerren Klimaaktivisten von der Straße. (Quelle: t-online)

Rabiate Szenen beim Klimaprotest: In München kochen mancherorts die Emotionen über. Die Aktivisten zeigen sich unbeeindruckt – aber nur auf den ersten Blick.

Die "Letzte Generation" ist in München angekommen. Die Aktivisten blockieren am Donnerstagmorgen mehrere Straßen. Das erhitzt mancherorts die Gemüter. So sehr, dass Passanten und Bauarbeiter sie wenig zimperlich von der Straße zerren.

Am Lehel an der Von-der-Tann-Straße spielen sich teils rabiate Szenen ab. Als sich dort gegen 8.30 Uhr am Donnerstag drei Aktivisten auf die Straße setzen, werden sie von Menschen körperlich angegangen. Ein Bauarbeiter, der dahinter auf einer Baustelle zugange ist, schreit sie wütend an: "Geht's arbeiten!" Mit rotem Kopf ruft er: "Ihr Penner!" Er greift zum Telefon, um auf seiner Arbeitsstelle anzurufen, was er jetzt tun soll.

Wutentbrannt stimmt außerdem ein Mann in orangefarbener Arbeitskluft ein, der von hinten aus dem Stau angestürmt kommt. Er sei von der Müllabfuhr und müsse hier durch, ruft er den Unterstützern der "Letzten Generation" entgegen. "Ich muss Müll fahren!" Der Aktivist entschuldigt sich, bleibt aber ansonsten unbeeindruckt sitzen. "Nichts Entschuldigung", wütet der Mann vom Müllbetrieb weiter. "Runter von der Straße!"

Schicke Frau lässt Fenster herunter, um Mittelfinger zu zeigen

Unterstützung bekommen sie von einer Autofahrerin mittleren Alters, die beginnt, an einem der Aktivisten herumzuzerren. Zu dritt reden sie energisch und mit Drohgebärden auf die drei Blockierenden ein. Schließlich packen sie gemeinsam an und zerren diese an den Straßenrand. Festgeklebt waren die Aktivisten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Autofahrer rollen rasch vorbei. Eine schick gekleidete Frau fährt als Fahrgast in einem Taxi vorbei. Sie lässt das Fenster herunter – nur um den Mittelfinger zu zeigen.

Es ist eine Szene, die exemplarisch für die Lage in Münchens Innenstadt an diesem Tag stehen kann. Am Vormittag gab es insgesamt acht solcher Blockaden an Hauptverkehrsadern der bayerischen Landeshauptstadt.

Der Müllmann hinterlässt noch eine Drohung: "Ich schwör's dir, wenn ihr euch jetzt noch einmal auf die Straße setzt, landet ihr hinten in meiner Presse!"

Die Stimmung ist aufgeheizt. Die Polizei ist bislang nur punktuell vor Ort, erst später werden weitere Kräfte hinzukommen. Am Mittag erklärt ein Sprecher der Polizei t-online schließlich, dass ihm bislang keinerlei Übergriffe auf Klimaaktivisten bekannt seien.

Aktivisten zeigen sich unbeeindruckt – oder doch nicht?

Die Aktivisten zeigen sich derweil von all dem unbeeindruckt. Keine Gegenwehr, der Gesichtsausdruck bleibt stoisch. Nur das Zittern am ganzen Leib verrät sie. Einer blutet am Arm. Kaum am Straßenrand angekommen, suchen sie jedoch erneut den Weg auf die Straße. Um weiter zu blockieren. Noch eine Stunde wird es dauern, bis die Fahrbahn wieder vollends freigegeben wird.

Fußgänger, die das Spektakel vom Gehweg aus beobachten, reagieren da deutlich entspannter. Der Grundtenor des Publikums vor Ort ist: Klimaschutz ja, aber bitte nicht so.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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