"Ich brauche alle zehn Zehen" Zu kalt: Biathlon-Weltmeisterin bricht Bergtour ab
Sie wollte auf den höchsten Berg der ehemaligen Sowjetunion, doch dann musste sie aufgeben. Warum Laura Dahlmeier bei Instagram trotzdem ihren Erfolg feiert.
Wann darf ein Mensch zufrieden sein? Nur wenn er Rekorde bricht und Goldmedaillen gewinnt? Oder sind es vielleicht doch ganz andere Dinge, die wahren Erfolg ausmachen?
Um diese Frage dreht sich der neueste Instagram-Beitrag von Biathlon-Legende Laura Dahlmeier. Dienstag feierte die gebürtige Garmisch-Partenkirchenerin ihren 30. Geburtstag, kurz zuvor hatte sie eine besondere Erfahrung gemacht, über die sie auf der Social-Media-Plattform berichtete.
Laura Dahlmeier: "Meine Füße waren unglaublich kalt"
Gemeinsam mit ihrem Bruder war sie nach Tadschikistan aufgebrochen, um dort den Pik Korschenewskaja (7.105 Meter) und den Pik Ismoil Somoni (7.495 Meter) zu besteigen. Der Pik Ismoil Somoni ist der höchste Berg der ehemaligen Sowjetunion, von 1962 bis 1998 hieß er Pik Kommunismus.
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In ihrem Instagram-Beitrag schreibt Dahlmeier, auf dem Weg zum Gipfel sei es sehr kalt geworden: "Nach einer Nacht auf 7.000 Metern folgten wir neuen Freunden, die sich im oberen Teil durch beinhohen Schnee gruben. Meine Füße waren unglaublich kalt und ich versuchte, sie wie an den Tagen zuvor aufzuwärmen. Aber keine Chance."
Gesund, glücklich und um Erfahrungen reicher zurück
In dieser Situation habe es nur eine vernünftige Entscheidung gegeben: den Abbruch. "Auf 7.100 Metern beschloss ich, zu unserem Zelt zurückzukehren, während mein Bruder weiter aufstieg", schildert Dahlmeier die Situation. "Es war sicher ein harter Entschluss, aber wir haben nur einen Körper und ich brauche alle zehn Zehen."
Ihr Bruder habe den Gipfel unter enormer Kraftanstrengung erreicht. Einen Tag später hätten es die Geschwister zurück ins Basislager geschafft. Das Wichtigste: ohne Folgeschäden.
Dahlmeiers Fazit: "Am Ende würde ich sagen, unsere Expedition war erfolgreich, auch ohne den zweiten 7.000er für mich. Wir sind beide glücklich und gesund zurück." Außerdem habe sie neue Erfahrungen gemacht, sei in eine andere Kultur eingetaucht, habe von anderen Menschen gelernt und einfach eine gute Zeit gehabt.
- instagram.com: Beitrag von Laura Dahlmeier