Wasserknappheit München droht ein "ernsthaftes Trinkwasserproblem"

Wird sich in der Planung und der Bebauung der Stadt München bald nichts ändern, droht der Stadt ein ernsthaftes Trinkwasserproblem. Umwelt-Experten warnen.
Bedingt durch das Klima werden die Trockenperioden in Bayern immer länger. Eine gravierende Folge ist ein sinkender Trinkwasserspiegel, wie Umweltwissenschaftlerin Christina Mertens vom evangelischen Umweltteam gegenüber "BR24" erklärt. Dies könnte bald zum ernsthaften Problem werden.
Demnach sei der Grundwasserspiegel in München in den vergangenen 20 Jahren deutlich abgesunken. Ein Grund liegt dem Bericht zufolge an der Versiegelung von Großstädten. Laut Mertens seien in München mehr als 50 Prozent der Oberfläche des gesamten Stadtgebietes überbaut oder versiegelt. Ein Problem, da Regen sofort in die Kanalisation geleitet wird und somit nicht mehr zur Grundwasserbildung beitragen kann.
Einfache Maßnahmen müssen umgesetzt werden
Weitere Sorgen bereitet der Umweltwissenschaftlerin laut "BR24" das Schmelzen der Gletscher im Alpenvorland. Nach ihren Einschätzungen können die Gletscher bereits in zehn bis zwölf Jahren abgeschmolzen sein. Das habe dann "massive Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung".
Um in ein paar Jahren nicht vor einem großen Problem zu stehen, müsse jetzt reagiert werden, wie Michael Außendorf vom Klimazentrum im Bayerischen Landesamt für Umwelt "BR24" schildert. Dazu braucht es laut dem Experten keine großen Lösungsansätze. Laut Außendorf reiche es bereits, kleine Flächen in der Stadt wieder zu entsiegeln. So könne die Stadt Niederschlagswasser so lange wie möglich halten. Dafür müsse jedoch gleichzeitig auch Akzeptanz geschaffen werden.
- br.de: "Droht München ein ernsthaftes Trinkwasserproblem?"