Traditionsbetrieb Krönauer eingestellt Eine Stadt verliert ihr Kaffeehaus

Seit 1935 ist die Familie Krönauer in Erding für ihr hausgemachtes Eis bekannt. Nach 87 Jahren schließen sie ihr Kaffeehaus – niemand wollte den Betrieb übernehmen.
Es ist das nächste Aus eines oberbayerischen Traditionsbetriebes im Münchner Umland: Das Kaffeehaus Krönauer in Erding muss dicht machen. Denn der 61-jährige Bäckermeister Christoph Krönauer sei gesundheitlich zu angeschlagen, um weiterzumachen. Das berichtete zuvor die Münchner Zeitung "tz".
Regionale Bekanntheit erfuhr das Kaffee durch Otto Krönauer, der bereits 1935 hausgemachtes Eis verkaufte. Christophs Eltern Helmut und Genoveva bauten den Betrieb an der heutigen Örtlichkeit, der Langen Zeile in der Erdinger Altstadt, auf. Neben dem beliebten Eis boten sie auch Kaffee und Kuchen an.
"Eine Stadt wie Erding braucht sein Kaffeehaus"
Im Dezember sei noch ein Zettel an der Eingangstür gehangen: "Eine Stadt wie Erding braucht sein Kaffeehaus", wie die "Süddeutsche Zeitung" damals schrieb. Damals war das Aus des Traditionsbetriebes noch nicht besiegelt. Denn Christoph Krönauer suchte im vergangenen Jahr noch nach einem Nachfolger.
Doch vielen Bewerbern sei das Café zu groß. Eine Rolle spiele dabei auch der Fachkräftemangel und wirtschaftliche Unsicherheit. Zwischenzeitlich vermietete der Konditormeister den Laden an eine Firma, die dort eine Badausstellung veranstaltete. Doch die Firma soll Ende März ausziehen.
Die Stammgäste verlieren damit einen beliebten Treffpunkt. Immobilienmakler Patrick Kanzelsberger schrieb das Kaffeehaus bereits auf seinem Internetauftritt aus – für fast 2 Millionen Euro.
- tz.de: "Jahrzehntelange Tradition geht zu Ende: Café Krönauer wird verkauft - für knapp zwei Millionen Euro"
- sueddeutsche.de: "Eine Ära endet - fast"
- Annonce des Immobilienmaklers