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München

Prozess in München: Vater soll Baby getötet haben – schwerste Verletzungen


Prozessauftakt in München
Vater soll Baby zu Tode geschüttelt haben – schwerste Verletzungen

Von dpa
Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein wegen Totschlags angeklagter Mann (r) wird zu Prozessbeginn in einen Gerichtssaal vom Landgericht in München geführt.Vergrößern des Bildes
Ein wegen Totschlags angeklagter Mann (r) wird zu Prozessbeginn in einen Gerichtssaal vom Landgericht in München geführt. (Quelle: Matthias Balk/dpa)

Gebrochene Rippen, Schädelbruch und Hirnblutungen: In München steht ein Vater vor Gericht, der sein fünf Wochen altes Baby getötet haben soll.

Der Obduktionsbericht liest sich, als wäre das Opfer der Gewalt in eine üble Kneipenschlägerei verwickelt gewesen. Schwerste Verletzungen deuten auf einen gewaltsamen Tod hin. Das Opfer dieser Gewalt: ein fünf Wochen altes Mädchen. Der mutmaßliche Täter: ihr Vater.

Dieser hat im Prozess vor dem Landgericht München II eingeräumt, das Neugeborene geschüttelt zu haben. Der Kleinen sei aber schon vorher Blut aus der Nase getropft, sagte der 26-Jährige am Montag. Das habe er beim Wickeln gemerkt und er sei darum in einem "Schockzustand" gewesen. Deswegen habe er seine Tochter ruckartig geschüttelt und ihren Namen gerufen.

Vater soll sein Kind gegen einen harten Gegenstand geschlagen haben

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Moldauer Totschlag vor. Sie geht davon aus, dass der Mann, der mit seiner Familie 2021 aus der Ukraine nach Deutschland gekommen war, seine Tochter umgebracht hat, indem er sie schüttelte und ihren Kopf gegen einen harten Gegenstand schlug. Das stritt der Mann ab, der in einer Unterkunft in Oberammergau wohnte. Der Kopf des Babys sei in seiner Gegenwart nirgendwo gegen geschlagen. Er habe versucht, das Kind wiederzubeleben.

Seinen Angaben zufolge hatte die große Schwester des Mädchens das Baby einen Tag vor dem Tod des Kindes mit einem Kissen vom Bett auf den Boden gezogen. Dabei sei aber "nichts passiert". In der Nacht danach habe das Kind aber schon etwas "blutigen Schleim" im Mund gehabt.

Baby stirbt an multiplen Verletzungen

Laut Anklage führten schwerste Verletzungen zum Tod des kleinen Mädchens: Es erlitt demnach einen Schädelbruch, Hirnblutungen, ein Schädel-Hirn-Trauma, Blutergüsse und Brustkorbverletzungen. Zwei Rippen des Babys waren gebrochen.

Als das Gericht die persönlichen Verhältnisse des Angeklagten abfragte, zeigte sich: die Kleine ist nicht das erste Kind des Mannes, das nur wenige Wochen lebte. Von den sechs Kindern, die er mit zwei Frauen bekam, leben nur noch drei.

Zwei seiner Kinder starben als Säuglinge kurz nach der Geburt in der Ukraine. Die Todesursache blieb vor Gericht zunächst unklar – ebenso, ob es eine Obduktion gegeben habe. Darüber machten der Angeklagte und die Mutter der beiden in der Ukraine gestorbenen Babys laut Gericht unterschiedliche Angaben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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