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München

Archäologen entdecken 3000 Jahre alten "Wunschbrunnen" bei München


Bei Fürstenfeldbruck
Archäologen graben "Wunschbrunnen" aus der Bronzezeit aus

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 20.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Überreste eines mehr als 3000 Jahre alten Brunnens in Germering. Er diente wohl rituellen Zwecken.Vergrößern des Bildes
Überreste eines mehr als 3000 Jahre alten Brunnens in Germering. Er diente wohl rituellen Zwecken. (Quelle: Marcus Guckenbiehl/BLFD/dpa/dpa)
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Ein Grabungsteam ist in der Nähe von München auf einen 3000 Jahre alten Brunnen gestoßen. Spannend ist vor allem, was sich darin befand.

Archäologen haben in Germering im Landkreis Fürstenfeldbruck einen seltenen Fund gemacht. Sie entdeckten einen Brunnen aus der Bronzezeit. Wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege mitteilte, ist der mehr als 3000 Jahre alte Fund gut erhalten. Der Brunnen sei einst fünf Meter tief gewesen. Darin hätten sich 26 Gewandnadeln aus Bronze sowie mehr als 70 Tongefäße befunden. Außerdem unter anderem ein Armreif, ein gefasster Tierzahn und ein hölzernes Schöpfgefäß.

Dieser Inhalt lasse darauf schließen, dass der Brunnen rituellen Zwecken gedient haben dürfte, so das Landesamt. Die gute Qualität der Gegenstände lasse darauf schließen, dass diese nicht hingeworfen, sondern wohl während kultischer Rituale unversehrt hinabgelassen worden seien.

Bei der Keramik handelte es sich nicht um Alltagsgeschirr, sondern um fein gearbeitete, verzierte Schalen, Tassen und Töpfe, wie sie die Menschen in der Mittleren Bronzezeit (1800-1200 v. Chr.) zum Beispiel als Grabbeigaben genutzt hätten.

Möglicherweise war Trockenheit ein Problem

"Noch heute haben Brunnen für viele Menschen etwas Magisches. Sie werfen Münzen hinein, in der Hoffnung, dass ihre Wünsche erfüllt werden", sagte Generalkonservator Mathias Pfeil, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege. Welche Motive die Menschen vor 3000 Jahren bewegt hätten, Schmuck und andere wertvolle Gaben darzubringen, sei heute nicht mehr nachzuvollziehen. "Naheliegend wäre aber, dass sie als Opfer für eine gute Ernte gedacht waren."

Oder die Menschen hofften auf Wasser. "Brunnen dienten zur notwendigen Wasserversorgung der Siedlungen. Dieser Brunnen zeigt durch seine Tiefe, dass er in einer Zeit genutzt wurde, in der der Grundwasserstand weit abgesunken war, was auf eine lange Trockenheit und sicher auch auf schlechte Ernteerträge schließen lässt", so Marcus Guckenbiehl, Stadtarchäologe und Archivar Germerings. Möglicherweise könne man darin einen Grund erkennen, warum die damals hier lebenden Menschen einen Teil ihres Besitzes ihren Göttern in diesem Brunnen opferten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Pressemitteilung
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