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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Augsburger Kripo ermittelt in Autoposer-Szene 21-Jährige mit 200km/h bei Ikea totgerast

In Augsburg lädt ein Mann drei junge Erwachsene zu einer Spritztour ein. Dann tritt er aufs Gaspedal – und Sekunden später ist eine 21-Jährige tot.
Nach einem tödlichen Unfall auf dem Ikea-Parkplatz in Augsburg ermittelt die Kriminalpolizei gegen den Fahrer des Wagens. Das berichtete die "Augsburger Allgemeine" am Donnerstag.
Der 53-Jährige war, wie die Zeitung Überlebende aus dem Auto zitiert, am Freitagabend mit rund 200 Kilometern pro Stunde durch ein Industriegebiet gefahren und habe die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Bei dem Unfall wurde eine 21-Jährige getötet, die auf dem Beifahrersitz saß.
Während die Polizei angesichts der laufenden Ermittlungen noch einzelne Informationen zurückhält, berichtete der Freund der Toten vom Unfall. Der 21-Jährige saß ebenfalls in dem Unfallfahrzeug, in das die Insassen erst wenige Sekunden vor dem tragischen Zwischenfall gestiegen seien. Der Fahrer habe ihn und seine Freundin sowie eine weitere Person zu einer Spritztour eingeladen, heißt es in dem Zeitungsbericht.
Tödlicher Unfall bei Ikea in Augsburg: Tuner-Treffen in der Nähe
Die Augsburger Aral-Tankstelle in der Stuttgarter Straße ist schon länger dafür bekannt, dass sich dort Fans von schnellen oder getunten Autos treffen. Die "Autoposer", wie die Szene im Polizeijargon genannt wird, machten etwa während der Corona-Lockdowns Schlagzeilen, als sie sich an der Tankstelle in größeren Gruppen trafen.
Auch nach Ende der meisten Pandemie-Maßnahmen blieb der Treffpunkt. Den 53-Jährigen habe das Pärchen dort bereits vor einigen Wochen kennengelernt, schildert der Freund des Unfallopfers.
"Wir haben uns gut verstanden. Er erzählte uns noch, dass er beim Autofahren inzwischen ruhiger geworden sei", zitiert die "Augsburger Allgemeine" den 21-Jährigen. Doch sofort nachdem das Auto das Tankstellengelände verlassen hatte, beschleunigte der Fahrer. Statt auf die nahe Bundesstraße oder Autobahn zu fahren, sei er mit rund 200 Sachen durch das Industriegebiet gerast, berichtet der Freund.
Drei Leichtverletzte, eine Tote nach Unfall mit 200 km/h in Augsburg
In der Kurve vor dem Ikea-Parkplatz habe der Fahrer dann die Kontrolle verloren. Das Auto sei von der Straße abgekommen, habe einen Holzzaun durchbrochen und auf dem Ikea-Parkplatz mehrere Grünstreifen wie andere Hindernisse überfahren. Drei der vier Insassen überlebten leichtverletzt. Die Beifahrerin starb – womöglich getroffen von einem Gegenstand, der ins Fahrzeuginnere geschleudert wurde.
Wenige Tage nach dem Unfall stehen Kerzen und liegen Blumen am Unfallort. Für die Polizei ist der Vorfall Gelegenheit, sich für Verkehrskontrollen zu rechtfertigen. "Der Unfall zeigt einmal mehr die Wichtigkeit polizeilicher Kontrollen im öffentlichen Raum – insbesondere auch hinsichtlich der Geschwindigkeitsüberwachung", heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. In der Autoszene waren die Polizeikontrollen rund um die Tankstelle immer wieder kritisiert worden.
- Eigene Beobachtungen
- Augsburger Allgemeine: "Unfall bei Ikea: Fahrer beschleunigte laut Zeugen 'auf über 200 km/h'" (kostenpflichtig)
- Augsburger Allgemeine: "Tödlicher Autounfall bei Ikea: Jetzt ermittelt die Kripo Augsburg"
- Polizei Nordschwaben: Pressemitteilung vom 1. September