Folge der Corona-Pandemie In München fehlen über 700 Taxifahrer

Zu wenige Taxis auf Münchens Straßen: Taxiunternehmer kämpfen noch immer mit Folgen der Corona-Pandemie. Besonders in eine Branche sind viele Fahrer abgewandert.
Während der Pandemie hätten rund ein Drittel der Fahrer den Job gewechselt, sagt Thomas Kroker, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen. Viele Fahrer seien von Paketdiensten abgeworben worden.
Allein in München fehlten zurzeit 700 bis 800 Taxifahrer. "In München sind 3.300 Taxis zugelassen. Wir sind froh, wenn wir 2.000 auf die Straße bringen." Bayernweit seien rund 6.800 Taxis zugelassen.
Auch das 9-Euro-Ticket hat Auswirkungen auf Münchens Taxifahrer
Durch die Pandemie habe sich das Geschäft stark verschoben. Nun seien wieder 70 Prozent der Kundschaft Touristen oder Gastronomie-, Disko- und Theaterbesucher. Diese Fahrten seien lange Zeit weggefallen, sagt Kroker. Stattdessen habe es aber unter anderem mehr Arztfahrten gegeben. Seit dem Frühjahr normalisiere sich das Geschäft wieder.
Allerdings stellt der Taxi-Verbandsvorsitzende seit der Einführung des 9-Euro-Tickets bei der Bahn weitere Verschiebungen fest. Es gebe Kunden, die die überfüllten Züge meiden wollen und lieber in ein Taxi steigen. Oder die irgendwo an einem Bahnhof stranden, nicht mehr weiterkommen und sich mit anderen Bahnreisenden ein Sammeltaxi bestellen, um zum Beispiel noch rechtzeitig ihren Flug zu erreichen. Davon profitierten die Taxiunternehmen.
Andererseits falle beispielsweise am Münchner Flughafen auf, dass weniger Fluggäste nach ihrer Ankunft in ein Taxi steigen. Kroker vermutet, dass das Reisende sind, die ohnehin ein 9-Euro-Ticket haben und deswegen mit der S-Bahn in die Stadt fahren statt – wie sie es sonst vielleicht täten – mit dem Taxi.
- Nachrichtenagentur dpa