Wende bei Prozess Vergewaltiger flieht offenbar vor Urteilsverkündung

Ein Mann soll für die Vergewaltigung einer Frau nach einem Tinder-Date verurteilt werden. Aber als das Münchner Landgericht das Urteil spricht, ist der 33-Jährige längst verschwunden.
Ein Vergewaltigungsprozess hat laut einem Medienbericht am Münchner Landgericht am Montag ein ungewöhnliches Ende genommen: Ein 33-jähriger Mann wurde laut der "tz" dort zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er eine Frau nach einem Tinder-Date in Obergiesing vergewaltigt hatte.
Sein Urteil bekam der Verurteilte jedoch nicht mehr mit – er war wohl bereits geflohen. Offenbar fahndet die Polizei nun nach ihm. Verifizieren ließ sich der Bericht der Zeitung am Dienstagabend zunächst nicht. In einem Bericht der "Bild" über den Beginn des Verfahrens gegen den Mann hatte es geheißen, dass dieser dabei zu den Vorwürfen gegen ihn geschwiegen habe.
Angeklagter blieb durch seine Anwälte in Freiheit
Die Öffentlichkeit soll von dem Verfahrensauftakt weitgehend ausgeschlossen worden sein – wohl auch, weil die Videovernehmung seines mutmaßlichen Opfers vor Gericht gezeigt werden sollte. Laut Informationen der "tz" hatte die Staatsanwaltschaft dann Mitte Mai einen Haftbefehl für den Angeklagten beantragt, der auf Antrag seiner Verteidiger jedoch außer Vollzug gesetzt wurde.
Als Auflage soll dabei jedoch gegolten haben, dass sich der Angeklagte regelmäßig bei der Polizei meldet und seine Ausweispapiere dort auch hinterlegt. Diese Bedingungen nutzte der Mann offenbar zur Flucht. Er soll vor einigen Jahren bereits eine andere Frau missbraucht haben.