München HRE-Bad Bank wird Depfa Bank plc. los
Vor einem Jahrzehnt hatte die in Dublin ansässige Depfa Bank plc. ihre Muttergesellschaft Hypo Real Estate (HRE) in den Abgrund gerissen - jetzt hat die bundeseigene HRE-Abwicklungsanstalt FMS den Verkauf der Depfa an die Wiener Bankengruppe Bawag vollzogen. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Aber der Gesamtertrag der Abwicklung übersteige den einstigen Kaufpreis um ein Mehrfaches, teilte die FMS am Freitag in München mit.
Die Entscheidung, die Depfa unter Führung der FMS abzuwickeln, "hat sich als richtig und sehr erfolgreich erwiesen", sagte FMS-Vorstandschef Christoph Müller. Die eigenen Erwartungen seien deutlich übertroffen worden. "Mit dem Verkauf der Depfa-Gruppe vollzieht die FMS Wertmanagement einen weiteren wichtigen Schritt bei der Bewältigung der Folgen der Finanzkrise", sagte Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen.
Die HRE hatte die in Dublin ansässige Depfa 2007, kurz vor der internationalen Finanzkrise, gekauft. Die Depfa war spezialisiert auf öffentliche Anleihen und die Finanzierung öffentlicher Projekte. Diese Papiere haben zum Teil jahrzehntelange Laufzeiten. Die Depfa refinanzierte diese Langläufer durch kurzfristige Kredite. Als die Kreditvergabe unter den Banken in der Finanzkrise 2008 zum Erliegen kam, ging der Depfa das Geld aus - und damit auch der Mutter HRE. Der Bund verstaatlichte die HRE 2009 und gründete die FMS, um die HRE-Geschäfte und Risikopositionen abzuwickeln. Inzwischen hat die FMS über zwei Drittel des ursprünglichen HRE-Portfolios von 175 Milliarden Euro abgebaut.