München Saharastaub verlässt Bayern bis zum Wochenende
Was zunächst für spektakuläre Bilder aus Südbayern gesorgt hat, versteckt sich zunehmend in Wolken und spielt im Freistaat schon bald keine Rolle mehr: der Saharastaub. Vor allem der sogenannte Blutregen, der Autos und Fensterscheiben mit rot-braunen Schlieren überzieht, wird nur noch an wenigen Orten in Bayern fallen. "Das Thema Blutregen ist eigentlich durch, höchstens Richtung Unterfranken, später im nördlichen Franken, könnte am Donnerstag noch ein Streifschuss mit etwas Regen durchziehen", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Mittwoch.
Am Vorabend und in der Nacht hingegen hatte es vielerorts geregnet und den Saharastaub aus der Luft gewaschen. "Am Morgen konnte man die Auswirkungen gut feststellen, da ist eine ganze Menge an Staub runtergekommen", erläuterte der Experte. Auch optisch sei der Staub mittlerweile nicht mehr so eindrucksvoll, weil er durch den Regen nicht nur weniger geworden sei, sondern sich auch in einer anderen Höhenlage befinde. Zudem hätten sich durch die Anlagerung von Wassertropfen an den Staubpartikeln Wolken gebildet.
In Afrika hat sich der Sturm, der den Staub in der Sahara kilometerhoch aufgewirbelt hatte, inzwischen gelegt. Und auch für Bayern kündigt sich wieder ein Umschwung an. "Richtung Freitag und am Samstag macht sich ein äußerst massives Hochdruckgebiet bemerkbar, und damit wird sich auch die Strömung in allen Höhen ändern auf nördliche und nordöstliche Richtung. Dann ist der Spuk vorbei", sagte der Meteorologe mit Blick auf das spektakuläre Saharastaub-Phänomen.
Schon am Freitag werde der Staub nicht mehr groß wahrnehmbar sein. Am Wochenende soll es dann strahlend schönes Wetter geben, allerdings mit starken, teils stürmischen Winden. Sie führen dazu, dass sich die nur unwesentlich sinkenden Temperaturen dann doch deutlich ungemütlicher anfühlen dürften als derzeit.
Privatleute könnten das schöne Wetter dann nutzen, um den Staub wieder loszuwerden. Denn eine rotbraune Schicht dürfte zum Schluss in vielen Orten Bayerns die Autos ebenso überziehen wie Gartenmöbel. Dachfenster sind nach dem Blutregen teils regelrecht blind. Auch Firmen habe alle Hände voll zu tun, um die Dreckschicht loszuwerden. So spritzten Mitarbeiter im Legoland in Günzburg schon mit großem Aufwand die teils übermanngroßen Gebäude aus kleinen Plastiksteinen ab - in zwei Wochen eröffnet der Freizeitpark seine Saison, bis dahin muss alles in Schuss sein.