München Zahl der Drogentoten steigt leicht: Holetschek besorgt
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich besorgt darüber gezeigt, dass die Zahl der Drogentoten im Freistaat im vergangenen Jahr leicht angestiegen ist. "Menschen, die von illegalen Suchtmitteln abhängig sind, brauchen unsere Hilfe", sagte der CSU-Politiker am Montag. Die Bundesregierung müsse ihren "umstrittenen Drogenkurs" überdenken, kritisierte er mit Blick auf deren Pläne zur Legalisierung von Cannabis.
Rechnerisch starb im Freistaat im vergangenen Jahr alle eineinhalb Tage ein Mensch an Drogen. Wie aus der am Montag in München vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht, gab es 255 Drogentote - und damit sieben mehr als ein Jahr zuvor (248). 2016 allerdings waren es mit 321 Drogentoten noch weit mehr. Holetschek sagte, es würden jährlich acht Millionen Euro in Suchtprävention und -hilfe investiert, diesen Weg müsse man verstärkt fortsetzen.
Es müsse verhindert werden, dass die Hemmschwelle sinke und noch mehr Menschen als bisher Cannabis konsumierten, sagte Holetschek. Der Konsum dürfe nicht verharmlost werden. "Leider hat die Berliner Ampel Experten-Warnungen in den Wind geschlagen", kritisierte er. Zu den Risiken zählten etwa negative Auswirkungen aufs Gedächtnis, auch sei das Risiko von Psychosen und weiterer psychiatrischer Erkrankungen erhöht. Die Ampel-Regierung will laut Koalitionsvertrag eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in bestimmten lizenzierten Geschäften erlauben.