München Evangelische Kirche in Bayern verliert mehr Mitglieder
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Mitglieder verloren als in den Vorjahren. 36.580 Menschen kehrten ihrer religiösen Heimat 2021 den Rücken. Im Jahr davor waren es knapp 26.600 gewesen, 2019 fast 32.400. "Die höhere Zahl der Kirchenaustritte ist zwar vermutlich im Wesentlichen mit einem Nachholeffekt des Corona-Lockdowns im Vorjahr zu erklären. Trotzdem schauen wir uns die Gründe sehr genau an, warum Menschen unsere Kirche verlassen", betonte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Mittwoch in München.
Eine ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschlands zeige, dass nur eine Minderheit einen konkreten Anlass zum Kirchenaustritt habe. "In erster Linie vollzieht sich der Austritt als längerer Prozess der Entfremdung, der häufig schon mit einer fehlenden religiösen Sozialisation beginnt", hieß es.
Doch es treten nicht nur Menschen aus der evangelischen Kirche aus, sondern auch ein: 2021 waren es in Bayern gut 2300, knapp 180 mehr als im Vorjahr. An Silvester hatte die bayerische Landeskirche somit exakt 2.201.469 Mitglieder.