München Mehr Anerkennung für Hauswirtschaft gefordert

Mehr Anerkennung und mehr Wertschätzung für hauswirtschaftliche Berufe hat Bayerns Landesbäuerin Anneliese Göller gefordert. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Berufe im Sozialwesen aufgewertet werden müssten. Dazu gehöre jedoch nicht nur die Pflege, sondern auch die Hauswirtschaft: "Gerade in Krankenhäusern oder Altenheimen müssen Hauswirtschaft und Pflege Hand in Hand gehen. Es geht nichts ohne hauswirtschaftliche Berufe."
Neben einer besseren Entlohnung müsse auch die Ausbildung mehr beworben werden. "Der Beruf Hauswirtschaft muss attraktiver werden und mehr Wertschätzung erfahren, damit auch mehr junge Frauen diesen Beruf ergreifen", sagte Göller weiter.
Die bayerischen Landfrauen haben ein Positionspapier verabschiedet, in dem sie beklagen, dass in der Gesellschaft die Anerkennung der Hauswirtschaft als eigenständige, vollwertige Arbeit fehle.
Würden hauswirtschaftliche Berufe weiterhin schlecht bezahlt, habe dies auch Auswirkungen auf die Zukunft. Da vor allem Frauen diese Berufe ausübten, drohe ihnen in der Rente Altersarmut. Laut dem Positionspapier der Landfrauen liegt der durchschnittliche Stundenlohn in der Hauswirtschaft derzeit nur knapp über dem derzeitigen gesetzlichen Mindestlohn.
Auch für die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen im privaten Umfeld sei die Hauswirtschaft ein wichtiger Baustein, sagte Göller: "Hier kann man sehr gut hauswirtschaftliche Fachkräfte einsetzen." Schließlich bräuchten kranke und alte Menschen passende Mahlzeiten, ein sauberes Zimmer und ausreichend Wäsche.
Die Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) sind nach eigenen Angaben in mehr als 6300 Ortsverbänden engagiert, an der Spitze steht Landesbäuerin Göller, die mit ihrer Familie einen Hof nahe Bamberg bewirtschaftet.