München Gewerkschaft will bestmöglichen Impfstoff für Polizisten

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bayern sieht die Immunisierung von Polizisten mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca kritisch. "Die ständige Einsatzbereitschaft der Polizei darf durch einen möglicherweise unzuverlässigen Impfstoff auf keinen Fall gefährdet werden", sagte der Landesvorsitzende Peter Pytlik am Dienstag in München. "Wer eine hohe Akzeptanz bei der Impfbereitschaft seiner Beschäftigten einfordert, muss auch dafür sorgen, dass der bestmögliche Impfstoff Verwendung findet und nicht der, der am billigsten oder gerade verfügbar ist, weil er anderweitig Akzeptanzprobleme hat oder gar nicht mehr eingesetzt wird."
Das bayerische Gesundheitsministerium wies die Kritik an dem Vakzin von Astrazeneca zurück. Der Impfstoff sei im ordentlichen Verfahren und nach wissenschaftlichen Standards zugelassen worden, sagte ein Sprecher. Seine Wirksamkeit habe dabei nicht infrage gestanden.
Die GdP forderte, bereits bei Impfanmeldung bekanntzugeben, welcher Impfstoff verwendet wird. Pytlik äußerte sich auch zu Fällen, in denen Polizisten Impfdosen erhalten, die übrig bleiben. Hier wolle man nicht in den Verdacht des Vordrängelns geraten. Polizisten würden erst dann geimpft, wenn andere Personen mit einer höheren Priorisierung nicht mehr zur Verfügung stünden.
Die GdP ist mit ihrer Kritik nicht alleine. Auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hatte gefordert, das Vakzin von Astrazeneca nicht bei medizinischem Personal und Pflegekräften einzusetzen. Der Impfstoff sei zwar genauso sicher wie die anderen. Doch die geringere Wirksamkeit lasse sich nicht wegdiskutieren, hatte er der "Rheinischen Post" (Mittwoch) gesagt. Menschen mit hohem Infektionsrisiko sollten mit besser wirksamen Vakzinen geimpft werden.