Konzert vor 65.000 Fans Robbie Williams spricht in München über Angststörung

Vor 65.000 Fans in München zeigt sich Robbie Williams am Samstagabend verletzlich. Der Star berichtet im Olympiastadion von Angststörungen während seiner Tourproben.
Am 26. Juli 2025 hat Robbie Williams im Münchner Olympiastadion nicht nur seine Hits präsentiert – er gewährte den 65.000 Fans auch tiefe Einblicke in sein Innerstes. Zwischen Songs und Show sprach der 50-Jährige offen über familiäre Schicksale und persönliche Krisen – ein Auftritt, der vielen im Gedächtnis bleiben dürfte.
Das Konzert im Olympiastadion war mehr als nur ein musikalisches Spektakel. Williams zeigte sich energiegeladen, präsentierte Hits aus mehreren Jahrzehnten und suchte immer wieder die Nähe zum Publikum. Doch zwischen den Songs wurde deutlich: Hinter dem "Entertainment" verbirgt sich ein Künstler, der mit tiefgreifenden persönlichen Belastungen kämpft.
Kranke Angehörige belasten Williams
Trotz der energiegeladenen Show strahlt Williams’ Leben, wie er berichtet, derzeit wenig Leichtigkeit aus. Seine 83-jährige Mutter Janet leidet an Demenz – "sie erkennt mich nur noch schwer", so der Musiker. Auch sein Vater Pete Conway ist schwer krank: Der 81-Jährige kann wegen Parkinson das Bett nicht mehr verlassen.
Doch die familiären Sorgen enden nicht dort: Williams’ Schwiegermutter Gwen Field kämpft gleichzeitig gegen Lupus, Parkinson und Krebs. Der Sänger machte darüber hinaus auch deutlich, wie wichtig ihm seine Familie ist: "Bevor ich Familie hatte, war ich verloren", sagte er. Seine Frau Ayda Field und die vier gemeinsamen Kinder – Teddy, Charlie, Coco und Beau – hätten ihm Stabilität gegeben.
"Wir sind hier – in diesem Stadion"
Der Popstar sprach bei seinem Auftritt in München auch offen über seine Angststörung: "Als ich für diese Tour geprobt habe, hatte ich große Angst." Der Rat seiner Frau, sich auf den Moment zu konzentrieren, half ihm, Angst zu verringern – eine Haltung, die er an diesem Abend auch an seine Fans weitergab.
In einem der emotionalsten Momente des Konzerts rief Williams dem Münchner Publikum zu: "Das Wichtigste ist: Wir sind nicht in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit – wir sind hier in diesem Stadion." Seine Botschaft: den Moment bewusst erleben, anstatt sich von Ängsten vor der Zukunft lähmen zu lassen.
Williams kämpft seit Jahren mit verschiedenen psychischen Erkrankungen. Er leidet unter ADHS, Depressionen, Legasthenie und Angstzuständen vor sozialen Situationen. Besonders schwerwiegend war ein Rückfall in die Depression Anfang 2025 – der erste seit über zehn Jahren, wie er in der britischen Zeitung Mirror erklärte.
Zwischen Showman und Selbstzweifel
Trotz allem präsentierte sich der Brite auf der Bühne auch mit Humor und Selbstbewusstsein. Er bezeichnete sich als "King of Entertainment" – in Anlehnung an Michael Jacksons "King of Pop".
Doch seine Worte klangen an diesem Abend nicht nur stolz, sondern auch verletzlich: "Ohne euch bin ich nur ein Mann mit mentalen Problemen, der zu euch singt." Er brauche die Menge, um tatsächlich zum "King of Entertainment" zu werden.
- Reporter vor Ort
- mirror.co.uk: "Robbie Williams 'sad' after first bout of depression in years - but tells how 'cloud lifted'" (Englisch)