So war das Konzert im Olympiastadion "Besser als Berlin": Robbie Williams begeistert von Fans in München

Robbie Williams liefert in München eine spektakuläre Show – teilt Persönliches, schießt gegen Berlin und erklärt sich selbst zum "King of Entertainment".
Schon am Samstagnachmittag strömten tausende Fans auf das Münchner Olympiagelände – trotz Wind, Regen und grauem Himmel. Spätestens als Robbie Williams im Olympiastadion gegen 20.40 Uhr die Bühne betrat, rückte das Wetter in den Hintergrund.
Spektakulärer Auftakt
Schon der Auftakt zeigte: Robbie Williams war gekommen, um zu unterhalten. In einem Meer aus Mikrofonen eröffnete der Brite die Show mit seinem Song "Rocket" – dem ersten Lied seines aktuellen Albums Britpop. Mit vollem Einsatz sang er abwechselnd in verschiedene Mikrofone und brachte das Stadion so bereits in den ersten Minuten in Bewegung.
Und dann hob er ab – im wahrsten Sinne des Wortes. Wie schwerelos glitt er durch die Luft und setzte sanft auf der Bühne auf. Mit dem folgenden Song "Let Me Entertain You" kam es anschließend zum ersten Höhepunkt des Abends. Spätestens jetzt bebte das Stadion.
Im roten Trainingsanzug zog Williams dann alle Blicke auf sich und brachte das Publikum weiter auf Betriebstemperatur. Immer wieder ließ er die Menge Liedzeilen allein singen, die Fans zeigten sich textsicher.
Bereits zu Beginn stellte er klar, worum es ihm an diesem Abend ging: "Heute geht es um Entertainment", rief er ins Mikro. "Michael Jackson nannte sich selbst den King of Pop, und er wurde King of Pop. Ich nenne mich heute den King of Entertainment, um der King of Entertainment zu werden.", so Williams unter tosendem Applaus der Menge.
Sticheln gegen Berlin – und Lob für München
Doch der Entertainer zeigte sich nicht nur in Showlaune, sondern auch angriffslustig. "In Berlin waren sie richtig laut – das hier war scheiße!", rief er dem Münchner Publikum nach einem Song entgegen. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die Fans antworteten mit noch mehr Energie und Lautstärke. Nur wenig später dann die versöhnliche Wendung – "Besser als Berlin", lobte Williams mit einem breiten Grinsen. Die Menge jubelte.
Williams suchte während des Konzerts immer wieder den direkten Kontakt zum Publikum: Faust-Grüße, Selfies, Smalltalk – und eine Bühne mitten in der Menge. Den Song" She’s the One" widmete er einer Zuschauerin.
Zwischen Party, Covers und neuen Songs
Neben eigenen Hits streute Williams auch zahlreiche Cover ein, die er und seine Band jeweils kurz anstimmten – darunter "Another One Bites the Dust", "YMCA" und "Everybody Needs Somebody to Love".
Als sich das Bühnenbild wenig später in eine neonfarbene 80er-Jahre-Szenerie verwandelte, und Williams in einen magentafarbenen Anzug wechselte, coverte der Entertainer auch noch "New York, New York" von Frank Sinatra.
Auch der neuer Titel "Spies" fand seinen Platz im Programm. Wie schon in Berlin bat Williams seine Fans, ihre Handys zu zücken. Das Münchner Olympiastation verwandelte sich daraufhin in ein funkelndes Lichtermeer. "Look at that – wow!", staunte der sichtlich gerührte Sänger.
Nachdenkliche Töne zum Schluss
Gegen Ende schlug Williams auch noch nachdenkliche Töne an. Er sprach über seine Familie, über Krankheit und Vergänglichkeit. Seine Mutter leide an Demenz, sein Vater an Parkinson, erzählte er. Er selbst habe vor dieser Tournee mit Angststörungen zu kämpfen gehabt, gesteht er während des Konzerts.
Zum Abschluss sang der 51-Jährige "Angels" – wie immer das letzte Lied seiner Shows. "Ich liebe Euch, Deutschland", rief er zum Abschied. Und München – so viel ist sicher – liebte ihn an diesem Abend auch zurück.
- Reporter vor Ort