Haftbefehl wegen Totschlags Tatverdächtiger schweigt nach Bluttat in Nymphenburg

Am Sonntag wurde in Nymphenburg eine 76-Jährige erstochen. Die Polizei hat einen 24-Jährigen festgenommen – nun liegen erste Ermittlungsergebnisse vor.
Nach einem tödlichen Angriff in einer Wohnung in München-Nymphenburg ermittelt die Polizei gegen einen 24-jährigen Tatverdächtigen. Eine 76-jährige Frau erlag am vergangenen Sonntag kurz nach der Attacke ihren Verletzungen. Auf einer Pressekonferenz gaben am Mittwochvormittag Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Details zu dem Fall bekannt.
Demnach hatte der Ehemann des Opfers die Polizei verständigt. Der 78-Jährige wählte gegen 16.25 Uhr am Sonntagnachmittag den Notruf und teilte mit, sein Sohn habe seine Ehefrau in der Küche verletzt. Der Mann erlitt beim Versuch, seinen Sohn aufzuhalten, eine Kopfplatzwunde und konnte sich selbstständig aus der Wohnung begeben. Die alarmierten Einsatzkräfte trafen dann wenig später am Tatort ein.
Tötungsdelikt in Nymphenburg: Vielzahl von Stichverletzungen
In der Wohnung fanden sie die 76-jährige Frau mit einer Vielzahl von Stichverletzungen vor. Sie wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht, wo sie etwa eine Stunde später ihren schweren Verletzungen erlag.
Der 24-jährige Tatverdächtige soll sich laut Ermittlern noch in der Wohnung befunden haben. Er ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Nach bisherigen Erkenntnissen ging der Messerattacke ein Streit voraus. Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum liegen laut Polizei und Staatsanwaltschaft nicht vor. Auch eine psychische Erkrankung sei nach aktuellem Stand nicht bekannt.
Immer wieder Konflikte zwischen Mutter und Stiefsohn
Bei dem Beschuldigten handelt es sich nicht um den leiblichen Sohn der Getöteten, sondern um den Stiefsohn. Zwischen beiden soll es laut Polizei regelmäßig zu Konflikten gekommen sein. Ein mögliches Motiv sei aber bislang unklar.
Der 24-jährige Tatverdächtige ist laut Polizei als Handwerker tätig und hatte in der Vergangenheit Arbeiten in verschiedenen Immobilien seines Vaters durchgeführt. Diese Leistungen könnten nach derzeitigem Ermittlungsstand in einem Zusammenhang mit dem Streit stehen, der der Tat vorausging. Die Polizei prüfe nun, ob die Auseinandersetzung im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten eskalierte.
Die Staatsanwaltschaft München I erließ gegen den Tatverdächtigen einen Haftbefehl wegen Totschlags. Er selbst äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Die Ermittlungen zum genauen Tathergang und dem Hintergrund des Streits dauern an.
- Reporter vor Ort