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München

Ausflug Berchtesgaden: Hitlers Teehaus öffnet wieder – mit Original-Aufzug


Kehlsteinhaus öffnet wieder
Fünf Tonnen Geschichte: Neuer Antrieb für Hitlers Aufzug

03.05.2025 - 07:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Kehlsteinhaus DrohneVergrößern des Bildes
Das Kehlsteinhaus, hier von einer Drohne aufgenommen, liegt auf 1.834 Metern Höhe. (Quelle: Bergerlebnis Berchtesgaden )
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Mit modernisierter Technik, NS-Vergangenheit und einzigartiger Aussicht startet das Kehlsteinhaus in die neue Saison. Besucher sollten früh buchen.

Hunderttausende Menschen besuchen das Kehlsteinhaus oberhalb von Berchtesgaden jedes Jahr – am Mittwoch, 8. Mai, öffnet es wieder für Gäste. Der historische Ort, einst Prestigeprojekt des NS-Regimes, ist heute Mahnmal, Aussichtspunkt und beliebtes Ziel im Berchtesgadener Land. Mit dem Auto ist Berchtesgaden von München aus in rund zwei Stunden zu erreichen.

Das Kehlsteinhaus liegt 1.834 Meter über Berchtesgaden und ist eng mit der Geschichte des Obersalzbergs verbunden. Zwischen 1933 und 1945 war dieser Ort eines der wichtigsten Machtzentren des Nationalsozialismus. Das Haus selbst sollte Adolf Hitler als Repräsentationsbau dienen, wurde aber überwiegend von seiner Entourage für private Treffen genutzt.

Dauerausstellung Obersalzberg "Idyll und Verbrechen"

Heute dokumentiert eine Ausstellung des Instituts für Zeitgeschichte vor Ort diese Vergangenheit. Wer tiefer einsteigen will, findet in der nahegelegenen Dokumentation Obersalzberg mit der Dauerausstellung "Idyll und Verbrechen" weitere Einblicke.

Neuer Motor für Original-Aufzug von 1938

Technisch startet das Kehlsteinhaus mit einer Besonderheit in die Saison: Der originale Aufzug aus dem Jahr 1938 wurde mit einem neuen Antrieb ausgestattet. Der rund fünf Tonnen schwere Motor ist ein eigens gefertigtes Unikat. Er ersetzt den Antriebsmotor von 1973 und bringt die 4,4 Tonnen schwere Original-Kabine künftig mit bis zu 3 Metern pro Sekunde nach oben. Auch bei einem Stromausfall bleibt der Aufzug dank elektrischem Hilfsgetriebe einsatzbereit. Der neue Antrieb spart Energie und speist beim Bremsen gewonnene Energie ins interne Stromnetz zurück. Die Neuanschaffung kostete rund 500.000 Euro.

Innen ist der Aufzug mit Verkleidungen aus venezianischen Spiegeln und polierten Messingplatten versehen. Zur Originalausstattung gehören auch grüne Lederpolster, eine mechanische Uhr sowie ein Bakelit-Telefon. Der Aufzug kann bis zu 46 Personen 124 Meter nach oben befördern.

Acht E-Busse fahren täglich zum Kehlsteinhaus

Die Fahrt zum Kehlsteinhaus ist auch in dieser Saison eine Erfahrung für sich. Von der Abfahrtsstelle zwischen der Dokumentation Obersalzberg und dem Kempinski Hotel Berchtesgaden bringen seit Sommer 2023 acht E-Busse Gäste nahezu geräuschlos zur Berggaststätte – über sechseinhalb Kilometer mit 800 Höhenmetern, fünf Tunneln und nur einer Kehre. Vor dem Aufzug geht es zu Fuß durch einen ins Felsmassiv gehauenen Tunnel, der 124 Meter lang ist.

Mit einem Ticket ist die Fahrt mit dem Aufzug abgegolten. Wer nicht mit dem Aufzug hochfahren möchte, kann auch zum Kehlsteinhaus ein kurzes Stück zu Fuß gehen. Die Gehzeit beträgt rund 25 Minuten. Für den Aufstieg wird festes Schuhwerk empfohlen.

Tipp für Frühaufsteher: Die ersten Busse unter der Woche und am Sonntag sind meist nicht ausgelastet. Am 8. Mai starten die Busse um 10 Uhr, ab dem 9. Mai fahren sie täglich ab 8.30 Uhr. Eine Online-Buchung auf www.berchtesgaden.de/kehlsteinhaus wird dringend empfohlen.

Die Kehlsteinstraße ist für den öffentlichen Verkehr komplett gesperrt – auch für Fußgänger. Wer dennoch zu Fuß hinauf möchte, kann den Aufstieg vom Ofnerboden (1,5 bis 2 Stunden) oder von der Dokumentation Obersalzberg (rund drei Stunden) wählen. Die Straße selbst wird jedes Frühjahr aufwendig geräumt und gesichert, bevor Busverkehr und Gastronomiebetrieb beginnen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Berchtesgadener Land vom 2.5.2025
  • Eigene Recherche
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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