"Gehören zur kulturellen Identität" Feiertagsstreichung? Klares "Nein" von Markus Söder

Ökonomen fordern, zur Ankurbelung der Wirtschaft einen Feiertag abzuschaffen. Bayerns Regierungschef hält dagegen und betont die kulturelle Bedeutung der Ruhetage.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Abschaffung eines Feiertags zur Finanzierung geplanter Milliardenschulden in Deutschland entschieden abgelehnt. "Bayern wird definitiv keinen Feiertag abschaffen. Feiertage gehören zur kulturellen Identität Bayerns", sagte Söder in München. Zudem seien sie ein fester Bestandteil der christlichen Prägung des Freistaats.
Wirtschaftsexperten hatten zuletzt vorgeschlagen, zur Finanzierung von Verteidigungs-, Infrastruktur- und Klimaschutzmaßnahmen einen Feiertag zu streichen. Die von Union, SPD und Grünen ausgehandelten Milliardenpakete wurden bereits vom Bundestag verabschiedet und sollen am Freitag auch den Bundesrat passieren. Für die Lockerung der Schuldenbremse ist eine Zweidrittelmehrheit in der Länderkammer erforderlich.
Bayern hat meiste Feiertage in ganz Deutschland
Bereits Anfang März hatte Clemens Fuest, Präsident des Münchener Ifo-Instituts, gefordert, einen Feiertag abzuschaffen, um "das Arbeitsangebot der Menschen zu steigern". Ein solcher Schritt sei notwendig, um Inflation zu vermeiden und das Wirtschaftswachstum zu fördern, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hatte berechnet, dass ein zusätzlicher Arbeitstag das Wirtschaftswachstum um bis zu 8,6 Milliarden Euro steigern könnte. Ein Arbeitstag weniger könne das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dagegen um 0,1 Prozent senken. Bayern hat mit 13 Feiertagen die meisten in Deutschland, in Augsburg kommt mit dem Friedensfest am 8. August ein weiterer hinzu.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
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