Angriff aus israelisches Konsulat Terroranschlag: Münchner Polizei gibt neue Details preis

Am 5. September 2024 schoss ein 18-Jähriger auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum. Am Freitag veröffentlicht die Polizei neue Ermittlungsdetails.
Gut ein halbes Jahr nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in München wollen die Ermittler am Freitag, 14. März, mehr zu den Hintergründen der Tat bekanntgeben. Ein 18 Jahre alter Österreicher hatte am 5. September 2024 mit einem Schweizer Wehrmachtskarabiner auf das israelische Generalkonsulat und das nahegelegene NS-Dokumentationszentrum geschossen. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei starb der Angreifer.
Nun seien die Ermittlungen gegen den Täter abgeschlossen, wie Polizei und Generalstaatsanwaltschaft München bekanntgaben. Am Freitag um 13 Uhr sollen diese Ergebnisse bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden (t-online berichtet).
Über 100 Beamte Teil der Sonderkommission
Der mutmaßliche Terrorakt hatte umfangreiche Ermittlungen nach sich gezogen. In Spitzenzeiten arbeiteten bis zu 100 Beamte in der Sonderkommission "Karolinenplatz", die nach dem Tatort benannt wurde. Bisher wurden keine Details über die Ergebnisse der Untersuchung öffentlich gemacht, sodass viele Fragen weiterhin unbeantwortet sind.
Am Tag nach dem Anschlag äußerte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft München die Vermutung eines islamistischen oder antisemitischen Motivs des Täters. Diese Hypothese basierte auf Erkenntnissen österreichischer Behörden, wonach bei dem jungen Mann Material gefunden wurde, das Sympathien zur Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) nahelegte. Zudem fand die Tat am Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 statt, was ebenfalls als möglicher Hinweis gewertet wurde.
Laut Aussagen aus dem österreichischen Innenministerium hatte der Vater des Täters seinen Sohn allerdings auch als psychisch auffällig beschrieben. Der junge Mann galt als intelligenter Schüler, entwickelte sich jedoch während der Pandemie-Zeit zum Einzelgänger und war in der Schule Sticheleien ausgesetzt.
Terroranschlag: Vieles ist bis heute unklar
Auch die Frage nach möglichen Unterstützern oder Mitwissern blieb bisher ungeklärt. Eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft betonte zwar einen Tag nach dem Angriff, dass dies Teil der Ermittlungsarbeit sei, jedoch gab es seitdem keine weiteren Informationen hierzu.
Ablauf und Zielwahl des Angreifers werfen ebenfalls Fragen auf: Der Täter schoss nicht nur auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum, sondern auch auf Nachbargebäude. Dabei verletzte er sich selbst und hinterließ Blutspuren in zwei Gebäuden, die er betreten hatte. Einen Zaun zum Konsulat versuchte er von einem Fahrzeug aus zu überwinden, scheiterte jedoch an diesem Vorhaben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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