Wer kann sich das noch leisten? So viel kostet ein WG-Zimmer in München im Durchschnitt

Neue Zahlen belegen einmal mehr: Wer in München studiert, muss für ein WG-Zimmer tief in die Tasche greifen. In anderen Städten hingegen ist wohnen weiterhin preiswert.
Keine Überraschung, dennoch ernüchternd: München bleibt die teuerste Studentenstadt Deutschlands. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de. Für ein WG-Zimmer müssen Studierende in der bayerischen Landeshauptstadt im Durchschnitt 800 Euro zahlen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die BAföG-Wohnpauschale von 380 Euro. In anderen Städten wie Chemnitz zahlen Studierende hingegen nur 265 Euro für ein WG-Zimmer.
Laut Stefan Brauckmann, Projektleiter der Studie, haben sich die Mieten in den größten Hochschulstädten kaum verändert. "Dies ist jedoch ein schwacher Trost für die Studierenden, die beispielsweise in München, Berlin, Frankfurt am Main oder Hamburg studieren und mit mehr als 600 Euro für eine gewöhnliche Unterkunft rechnen müssen." So sind die Kosten in München von 750 auf 800 Euro gestiegen, in Hamburg von 600 auf 610 und in Berlin bei 650 Euro geblieben.
So krass sind die regionalen Unterschiede
Die Studie zeigt erhebliche regionale Unterschiede bei den Mietpreisen für WG-Zimmer. Während in ostdeutschen Städten wie Chemnitz (265 Euro), Magdeburg (330 Euro) und Dresden (350 Euro) die Mietpreise unter der BAföG-Wohnpauschale liegen, sind in vielen west- und süddeutschen Städten die Mietpreise deutlich höher. Brauckmann fordert daher eine dynamische Anpassung der BAföG-Wohnpauschale an die tatsächliche Preisentwicklung sowie eine Erhöhung der Anzahl von Wohnheimplätzen für Studierende.
Für die Auswertung wurden 8.800 Angebote auf wg-gesucht.de analysiert. Berücksichtigt wurden alle Hochschulstandorte mit mindestens 5.000 Studierenden. Insgesamt sind es den Angaben zufolge 88 Städte, in denen etwa 90,5 Prozent aller rund 2,7 Millionen Studierenden eingeschrieben sind. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa