Gefahr wird oft unterschätzt E-Scooter in München: Jeder Siebte ignoriert rote Ampeln
In der bayerischen Landeshauptstadt missachten E-Scooter-Fahrer besonders häufig rote Ampeln. Der ADAC fordert mehr Kontrollen zur Verkehrssicherheit.
Rot heißt Stopp – das wissen eigentlich schon die Kleinsten. Doch in der Realität wird die Regel immer wieder ignoriert, und das nicht ohne Folgen. Nach einer Untersuchung des ADAC sind dabei in München E-Scooter-Fahrer die Spitzenreiter: Sie missachten rote Ampeln häufiger als jede andere Gruppe von Verkehrsteilnehmern.
Die vom ADAC beauftragte Analyse, die im Oktober 2024 an vier Kreuzungen in München durchgeführt wurde, zeigt alarmierende Zahlen: Von 86 gezählten E-Scooter-Fahrern ignorierten 13 (rund 15 Prozent) das Rotlicht. Im Vergleich dazu liefen 76 von 1.495 Fußgängern (5 Prozent) bei Rot über die Straße, während 345 von 2.590 Radfahrern (rund 13 Prozent) das Signal missachteten. Kraftfahrzeugnutzer fielen mit 163 Verstößen bei 8.690 registrierten Fahrzeugen (2 Prozent) deutlich seltener auf.
Verstöße mit schwerwiegenden Folgen
Dabei sollte man einen Rotlichtverstoß durchaus ernst nehmen: Jedes Jahr werden deutschlandweit Tausende Menschen verletzt oder getötet, weil Ampeln ignoriert werden. 2023 registrierte das Kraftfahrtbundesamt 327.230 Rotlichtverstöße, bei denen rund 10.000 Menschen zu Schaden kamen. Besonders gefährdet sind dabei die Fußgänger, weil sie im Straßenverkehr ungeschützt sind und somit die "schwächsten" Teilnehmer darstellen.
Doch wie könnte die Stadt München gegen die Rotsünder vorgehen? Eine Möglichkeit könnten laut ADAC konsequentere Ampelkontrollen und Präventionsmaßnahmen sein. Auch neue Technologien wie die "Ampel der Zukunft", die individuell auf Verkehrssituationen reagieren kann, könnten die Sicherheit laut den Verkehrsexperten erhöhen. Das Projekt wurde im November 2024 von der EU ausgezeichnet und soll in Deutschland demnächst in Pilotphasen getestet werden.
- Pressemitteilung des "ADAC e.V." vom 28. Januar 2025