Werbeeinnahmen eingebrochen Radiosender meldet Insolvenz an
Weil die Werbeeinnahmen immer mehr einbrechen, geht ein bayerischer Radiosender in die Insolvenz. Das Ende soll es damit aber nicht gewesen sein.
Der bayerische Radiosender egoFM hat Insolvenz angemeldet. Als Grund nannte der Sender mit Hauptsitz in München die wirtschaftlichen und politischen Krisen der vergangenen Jahre. Besonders das letzte halbe Jahr sei ein "harter Schlag gewesen", heißt es in einer Mitteilung. Demnach seien allein 2024 die Werbeeinnahmen um 40 Prozent gesunken.
"Auch wenn wir jeden Euro zweimal umgedreht haben, bevor wir ihn ausgegeben haben und die laufenden Kosten – trotz steigender Verbreitungskosten – verringern konnten: Im Moment lässt sich der Aufwand, den wir betreiben, nicht finanzieren", erklärte Geschäftsführer Konrad Schwingenstein. Daher habe man sich für den Schritt entschieden, in die Insolvenz zu gehen.
Programm soll während Insolvenzphase weiterlaufen
Aufgeben wolle man jedoch nicht. Vielmehr sehe man die Insolvenz als Chance, das Programm und die Ausrichtung zukunftsfähig zu gestalten. Die Zielgruppe wandere zunehmend von UKW in die digitalen Kanäle ab "Für uns steht fest: Wir wollen und müssen egoFM neu strukturieren und den Blick auf die Zukunft richten", teilte der Sender mit.
Seit Sendestart im Jahr 2008 ist egoFM nicht nur in Bayern, sondern auch in Baden-Württemberg und Sachsen empfangbar. Die Kernzielgruppe umfasst Hörer im Alter von 19 bis 35 Jahren. Der Sender arbeitet insbesondere mit Künstlern, Labels und Veranstaltern aus der heimischen Musikszene eng zusammen. Das laufende Programm soll während der Insolvenzphase erhalten bleiben, ebenso wie die Werbeeinnahmen und die Gehälter der Mitarbeiter.