Rücknahme von Abfall Atommüll soll aus England nach Niederbayern gebracht werden
Nach und nach muss Deutschland seinen Atommüll aus dem Ausland zurücknehmen. Im kommenden Jahr soll ein Castor-Transport auch nach Niederbayern gehen.
Insgesamt sieben Castor-Behälter mit radioaktivem Inhalt sollen im kommenden Jahr aus dem englischen Sellafield nach Niederbayern transportiert werden. Der Atommüll soll auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks Isar in Niederaichbach bei Landshut zwischengelagert werden. Dies erklärte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks, Guido Knott, nach Informationen des "Bayerischen Rundfunks" am Mittwochabend auf einer Dialogveranstaltung.
Laut Knott sei die Aufbewahrungsgenehmigung bereits erteilt, lediglich die Transportgenehmigung stehe noch aus. Wann genau und über welche Route der Atommüll nach Niederbayern gebracht werden soll, stehe unter Geheimhaltung. Niederaichbachs Bürgermeister Josef Klaus sagte dem "BR", er gehe davon aus, dass der von einer Spezialfirma durchgeführte Transport im Frühjahr über die Bühne gehen werde.
Atomkraftwerke-Betreiber müssen Abfall zurücknehmen
Bis zum Verbot im Jahr 2005 wurden abgebrannte Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken zur Wiederaufbereitung nach Sellafield gebracht. Dort wurden die radioaktiven Elemente Uran und Plutonium chemisch abgetrennt. Gemäß ihren vertraglichen Verpflichtungen als Abfallbesitzer müssen die Betreiber der Atomkraftwerke den radioaktiven Müll aber irgendwann zurücknehmen.
Zuletzt kam am Mittwoch ein Zug aus Frankreich mit vier Castor-Behältern mit hochradioaktiven Abfällen am staatlichen Zwischenlager in Philippsburg bei Karlsruhe an. Es war der erste Castor-Transport nach Deutschland seit vier Jahren. Die Rücknahmen aus Sellafield sollen laut des "BR" bis 2026 abgeschlossen sein. Dann sollen die letzten Behälter ins Zwischenlager im schleswig-holsteinischen Brokdorf gehen.
- br.de: "2025 sollen Castor-Transporte Atommüll nach Niederbayern bringen"
- base.bund.de: "Rücknahme und Rücktransport radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung"
- greenpeace.de: "Atomkraftwerke am Tropf der Wiederaufarbeitung"