"Katastrophale Pläne" Geplante Asylunterkunft stößt auf Ablehnung
Eine geplante Unterkunft für Asylbewerber sorgt für "Beunruhigung" in der Gemeinde Seeshaupt am Starnberger See. Es geht um die Größe und den Standort des Vorhabens.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung von Seeshaupt hat die Vorstellung einer geplanten Asylbewerberunterkunft an der Sankt-Heinricher-Straße für kontroverse Diskussionen gesorgt. Die Pläne, die Mitarbeiter des Sachgebiets "Asylleistung und Integration" des Landratsamts präsentierten, stießen auf breite Ablehnung im Gremium. Zuerst berichtete der "Merkur" darüber.
Die Unterkunft soll in nachhaltiger Vollholzbauweise errichtet werden und Platz für bis zu 99 Asylbewerber bieten, die dem Landkreis Weilheim-Schongau vom Staat Bayern zugewiesen werden. Zudem sind Wohnungen für weitere 53 Personen vorgesehen, welche die Gemeinde mit rund 3.000 Einwohnern zum ortsüblichen Preis an jedermann vermieten könne, hieß es laut "Merkur" auf der Gemeinderatssitzung.
Bleibt es bei 99 Asylbewerbern? "Das beunruhigt mich"
Gemeinderatsmitglied Maximilian Amon (PFB) äußerte laut "Merkur" starke Zweifel an der Zahl der zu betreuenden Asylbewerber und sagte: "Das beunruhigt mich." Er rechne damit, dass es nicht bei den angekündigten 99 Asylbewerbern bleiben werde.
Einziehen sollen laut den Plänen aus dem Landratsamt Männer, Frauen und Kinder, "nicht nur männliche Einzelpersonen". Auch eine Kinderbetreuung durch eine Tagesmutter soll es geben. Zunächst soll das Grundstück in bester Lage unweit des Starnberger Sees und im Besitz des Freistaates Bayern – eine ehemalige Mülldeponie – aber von Altlasten befreit werden. Das Grundstück gehört dem Freistaat Bayern. Baubeginn könnte in bis zu eineinhalb Jahren sein.
Abschließende Entscheidung steht noch aus
"Begeisterung sieht anders aus", kommentierte Amon demnach weiter die Pläne. Auch andere Mitglieder zeigten sich laut "Merkur" besorgt über die Größe des Vorhabens und den Standort. Armin Mell (FDP) kritisierte scharf: "Das ist ein Filetgrundstück, und es ist nicht kostenlos. Es gehört zum Vermögen aller Bayern." Reinhard Weber (SPD) sprach sogar von einer "katastrophalen" Planung und äußerte die Befürchtung, dass man "für die nächsten 40 Jahre" mit der Belegung durch Geflüchtete rechnen müsse.
Bürgermeister Fritz Egold erklärte, dass bisher kein Bauantrag vorliege und die Gemeinde nun alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen werde. Eine abschließende Entscheidung steht noch aus. Für den 24. Oktober ist eine Bürgerversammlung vorgesehen.
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- merkur.de: "Katastrophal": Große Asylunterkunft auf Millionen-Grundstück am Starnberger See sorgt für Kritik" vom 11.10.2024
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